Über kein anderes Thema im Tango gibt es soviel nebulöses Geschwurbel wie beim Thema „Führen & Folgen“. Was habe ich da nicht schon alles für Unsinn gehört bzw. gelesen.

Warum können nur die wenigsten Männer entspannt in guter Haltung tanzen? Bislang habe ich mich mit körperlichen Voraussetzungen, vor allem schlechter Haltung, und dem Gehen beschäftigt. Im Folgenden geht es darum, dass viele / die meisten (?) Männer motorisch-tänzerische Analphabeten sind und was sie dagegen machen können.

„Tango es caminar“. (Tango ist Gehen.)
„Bailar el tango es caminar como uno camina en la calle.“ (Tango tanzen heißt, so zu gehen, wie man auf der Straße geht.)
Warum können nur die wenigsten Männer so entspannt und locker tanzen, wie man auf der Straße geht bzw. noch besser spaziert oder flaniert? Oder genauer gesagt: Wie man früher spazierte bzw. flanierte. Heute rennen die meisten ja nur noch mit Geierhals und Rundrücken permanent aufs Handy glotzend durch die Gegend.
Barren, Badminton, Basketball: Sport soll zur ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung von Schülern beitragen. Doch wie sieht die Wirklichkeit aus? Hat sich der Schulsport in den vergangenen Jahren modernisiert – oder ist er nicht mehr zeitgemäß?
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Die meisten TänzerInnen würden schneller lernen bzw. besser tanzen, wenn sie zu Hause an ihren allgemeinen körperlichen Grundlagen bzw. an ihrer Tango-Technik arbeiten würden. Elementare Grundlagen des Tanzens wie Gleichgewicht, Kraft und Beweglichkeit werden im normalen Unterricht so gut wie nie konsequent geübt. Und nur einmal in der Woche richtiges Gehen und Drehen zu üben, ist auch viel zu wenig.
Vertretung in einer 9ten: Anstatt die Stunde blöd im Klassenzimmer abzusitzen, gehen wir in eine freie Halle und spielen Fußball. Bis auf eine Vereinsspielerin kann kein Mädchen auch nur ansatzweise spielen. Alle rennen wie ein Hühnerhaufen dem Ball nach. Sobald der Ball in die Nähe kommt, bolzen sie planlos irgendwohin, keine Spur von Ballkontrolle, Freilaufen und sinnvollen Pässen. Auf die Frage, ob sie schon mal Fußball gelernt bzw. gespielt hätten, antworten die meisten mit „Nein“, ein paar meinen, sie hätten ein paar Mal am Ende der Stunde „vielleicht zehn Minuten lang“ gespielt.
Nach 37 Jahren am Maria-Theresia-Gymnasium wurde ich am 15.2.23 in einer sehr bewegenden Feier verabschiedet. Mein ganzes Berufsleben lang habe ich immer gerne Sonette unterrichtet (siehe hier). Vor vielen Jahren habe ich mal einen Leistungskurs mit einem Sonett verabschiedet. Deshalb habe ich mich ganz besonders gefreut, dass auch ich mit einem Sonett verabschiedet wurde:

Hängen dir die lätscherten Knister-Knack-Jaul-Schrammel Valses, die auf vielen Milongas gespielt werden, auch schon längst zu den Ohren raus? Hier sind vierzig Alternativen.
Ein richtig gutes Video, in dem es u.A. um Jonglieren, Tanzen und Tischtennis geht. „Jugglers have bigger brains“ (ab 3:01). Na, das sage ich doch schon die ganze Zeit! Und „As your body moves, your brain grooves“ (2:25) ist auch ein starker Spruch!

„Tango es compás.“ (Tango ist Rhythmus.)
Zumindest für Tango-AnfängerInnen bedeutet „Musikalität“ bzw. „musikalisch tanzen“ in erster Linie den Takt bzw. die betonten Zählzeiten zu erkennen und mit einfachen rhythmischen Variationen in Bewegung (vor allem Gehen) umzusetzen. Das „Vertanzen“ einer Melodie ist viel schwieriger und gelingt (falls überhaupt) nur TänzerInnen mit gutem bzw. trainiertem Gehör und viel Erfahrung. Man braucht sich nur auf Milongas bzw. Encuentros umzuschauen (bzw. entsprechende Videos anzuschauen), um mit Grausen zu sehen, dass viele Paare komplett neben der Musik sind und eher zufällig mal betonte Taktschläge treffen. Und das nicht etwa zu komplizierter Musik von Troilo, Pugliese oder gar Piazzolla, sondern zu (rhythmisch) simplen Tangos wie z.B. Cara Sucia. Nachdem im normalen Unterricht das Thema Rhythmus leider meistens komplett ignoriert wird, musst du selber aktiv werden, wenn du etwas ändern bzw. besser werden möchtest. Das ist aber gar nicht so schwer …