Im Folgenden geht jeweils der erste Link zu Spotify und der zweite zu YouTube (YT).
„Mi Dolor“ (Mein Schmerz) ist einer meiner Lieblings-Tangos. Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es inhaltlich wieder mal um das übliche Gejammer (vgl. diesen Beitrag über Tango-Texte): „I was your heart’s slave, I bowed to your whims and you paid me back with betrayal. […] Once again I suffer, longing to be loved and today, as before, I am a slave to your love.“ (hier der ganze Text).
Allerdings ist das Stück (zumindest in den folgenden Versionen) derart schwungvoll und fröhlich, dass es eigentlich ein ganz anderer Text sein müsste: „Ach, was habe ich gelitten! Ich war dein Sklave, aber jetzt bin ich endlich frei! Du hast mich betrogen, aber jetzt ist endlich Schluss damit …“
Meine Lieblings-Version ist vom Solo Tango Orquesta mit Chino Laborde (YT). Yeah, da kommt Leben in die Bude, nicht umsonst heißt das Album „Tanda de Enérgia“.
Gleich danach kommt La Santa Calavera mit Ariel Varnarin (YT), hier gefällt mir vor allem das „perlende“ Klavier.
Auf Platz 3 das Hyperion Ensemble mit Ruben Peloni (YT), dahinter das Orquesta Típica Misteriosa Buenos Aires (YT) und zum Schluss Tango Bardo (YT).
Wie so oft stellt sich die Frage, warum die meisten Leute lieber auf langweilige, historische Versionen wie diese hier (YT) tanzen, statt auf die so viel schwungvolleren, modernen Einspielungen (vgl. dazu diesen Beitrag über „Cover“-Versionen). Die naheliegende Antwort ist, dass die meisten das flotte Tempo in enger Tanzhaltung „aneinandergepappt“ nicht tanzen können. Man müsste sich halt mal vom „Nunca rompas el abrazo“ („Zerstöre“ niemals die Umarmung) Dogma lösen und die Fassung öffnen, dann würde der Schmerz viel eher Spaß machen.
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