Traditionelle DJs machen ein Riesen-Gedöns ums „spontane“ Auflegen und verachten Playlisten. Ich drücke zu Beginn der Milonga auf Play und unterbreche höchstens einmal, um die Gäste zu begrüßen und irgendwelche Ansagen zu machen.
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Wenn ich „folge“ (also „Frau“ bzw. „Follower“ tanze) kann ich es nicht leiden, wenn mein(e) Partner(in) plötzlich stehenbleibt und nichts mehr macht. Oft schaut er / sie mich erwartungsvoll an und gelegentlich kommt noch ein aufmunterndes „Jetzt bist du dran“. Ich bin in solchen Situationen bockig und mache auch einfach nichts. Manchmal kommt irgendwann die erstaunte Frage: „Du willst wohl geführt werden, oder?“
Machen wir mal ein kleines Gedankenexperiment. Stell dir vor, du hast noch nie „traditionelle“ (= historische) Tango-Musik gehört. Du sollst jetzt einfach „aus dem Bauch“ (bzw. dem Ohr) heraus entscheiden, welche Musik dir besser gefällt, welche du schöner findest und zu welcher du lieber tanzen würdest:
Primero la musica con su compas y melodia, segundo el sentimiento, tercero la elegancia, por ultimo las figuras. Asì se baila el Tango!
Zuerst die Musik mit ihrem Rhythmus und ihrer Melodie, als zweites das Gefühl, als drittes die Eleganz, als letztes die Figuren. So tanzt man Tango!
Carlos Gavito
In diesem Beitrag beschreibe ich, was ich unter „musikalisch tanzen“ verstehe und wie ich es unterrichte. Der Beitrag beruht weitgehend auf dem hervorragenden Buch Tango: Zur Musik tanzen! von Joaquín Amenabár. Da ich zum Teil andere Begriffe als Amenabár verwende, erscheinen seine (in Klammern). Alles Folgende bezieht sich auschließlich auf „normale“ Tango-Musik, also Stücke, die einen klaren, (weitgehend) gleich bleibenden Rhythmus und eine (halbwegs) regelmäßige Phrasenstruktur aufweisen (also NICHT für Troilo, Pugliese, Piazzolla etc).
In meinem Beitrag über guten Tango-Unterricht kritisiere ich, dass der übliche Unterricht oft völlig unstrukturiert und planlos ist. Jede Stunde wird irgendwas Neues gemacht, es wird viel zu wenig geübt und kaum oder häufig gar nicht wiederholt. Neues wird nur selten mit bereits Bekanntem verknüpft und es ist keine in sich logische Abfolge von Inhalten („Progression“) erkennbar. Im Folgenden mein „Lehrplan“ für Anfänger, also welche Schritte / Figuren ich in welcher Reihenfolge unterrichte. Entsprechende Videos gibt es in diesem Beitrag.
Den The Big Challenge Test finde ich ausgezeichnet. Er prüft wichtige skills / Kompetenzen vielfältig und anspruchsvoll ab und erfordert sorgfältiges Arbeiten. Wir könnten vieles für unsere eigenen „Leistungsnachweise“ übernehmen. Im Folgenden beziehe ich mich auf den 2022 Test für die 9. Klasse („Level 5“).
Als alter, weißer, heterosexueller Cis-Patriarch darf ich im Folgenden noch ganz binär von „Mann“ und „Frau“ sprechen. Alle anderen müssen (je nach Grad der wokeness) das Wort „Mann“ im Geiste durch Führender, Verführer, Lead, Leader, Zur-Bewegung-Einladender, Nicht-menstruierendes Tanzwesen etc. ersetzen. 😉
Gerhard Riedl hat vor kurzem über Tango-Unterricht geschrieben. Als erstes solltest du seinen Artikel lesen, damit du den Original-Kontext der folgenden Zitate kennst.
Auch in diesem Beitrag verwende ich das inklusive Maskulinum. Die Gründe dafür kann man in diesem Artikel und (ausführlicher) in diesem Buch nachlesen.
Immer mal wieder fragen mich Eltern von Mittelstufen-Schülern, warum ihr Kind so schlecht in Englisch ist, aber dafür trotzdem relativ gute Noten nach Hause bringt. Hier mal ein typisches Gespräch.
Ein Leserbrief in der FAZ (Dank an Max Müller):
Auch in diesem Beitrag verwende ich das inklusive Maskulinum. Die Gründe dafür kann man in diesem Artikel und (ausführlicher) in diesem Buch nachlesen.
Nach 35 Jahren Sportunterricht steht für mich fest: Von den „großen“ (Hallen-)Ballspielen ist Fußball das für die Schule mit Abstand am besten geeignete Spiel, danach folgen Hockey (bzw. Floorball) und Basketball. Handball und Volleyball landen auf dem letzten Platz.