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Schlagwort: Abitur Seite 5 von 6

Abitur-Strategie

Ach­tung: Die fol­gen­den Tipps gel­ten nur für das baye­ri­sche Abitur.

Wel­che Auf­ga­be soll ich neh­men? Die Schwie­rig­keit des eigent­li­chen Tex­tes soll­te NICHT das ent­schei­den­de Kri­te­ri­um für dei­ne Wahl sein. Mit Hil­fe des zwei­spra­chi­gen Lexi­kons soll­test du nor­ma­ler­wei­se bei­de Tex­te ver­ste­hen. Ein häu­fi­ger Feh­ler von Schü­lern ist, dass sie (z.B. beim lite­ra­ri­schen Text) in den ers­ten zwei Absät­zen auf vier unbe­kann­te Wör­ter sto­ßen und sofort mit dem Lesen auf­hö­ren („Ich ver­ste­he den Text nicht.“). Wenn du aller­dings nach dem zwei­ten sorg­fäl­ti­gen Lesen immer noch nicht so recht weißt, wor­um es eigent­lich geht, soll­test du doch bes­ser den Sach­text bearbeiten.

Lite­ra­ri­sche Auf­ga­be: Auch wenn du ansons­ten Lite­ra­tur nicht beson­ders magst, soll­test du dir die lite­ra­ri­sche Auf­ga­be im Abitur zumin­dest anschau­en und sie nicht von vor­ne­her­ein aus­schlie­ßen („Lite­ra­tur habe ich noch nie gekonnt.“). Als Faust­re­gel kann man sagen, dass der Sach­text oft schwie­ri­ger ist, die Fra­gen dazu (vor allem ihr Bezug) oft leich­ter sind. Die ers­ten bei­den Fra­gen zum Sach­text fol­gen nor­ma­ler­wei­se dem Text in chro­no­lo­gi­scher Rei­hen­fol­ge, also bezieht sich die ers­te Fra­ge häu­fig z.B. auf die ers­ten zwei Absät­ze, die zwei­te Fra­ge auf die nächs­ten drei usw. Ledig­lich die drit­te Fra­ge (meis­tens zu use / choice of lan­guagestyle bzw. expli­zit sty­li­stic devices) erfor­dert, dass man im gan­zen Text sucht. Der lite­ra­ri­sche Text ist hin­ge­gen oft­mals leich­ter, dafür sind die Fra­gen schwie­ri­ger, weil sie sich nicht nur auf zwei oder drei Absät­ze bezie­hen. Ein typi­sches Bei­spiel sind die Cha­rac­te­ri­ze Auf­ga­ben, für die man im gan­zen Text nach pas­sen­den Pas­sa­gen suchen muss.

Das Haupt­kri­te­ri­um für dei­ne Wahl soll­ten die Ques­ti­ons on the text sein, denn für sie bekommst du auch die meis­ten Punk­te (50 von 130 BE). Ana­ly­sie­re auf wel­che Passage(n) sich die Fra­ge bezieht, ob klar ist, was du über­haupt machen sollst und ob sich Fra­gen über­schnei­den. Vor­aus­set­zung für die­se Ana­ly­se ist natür­lich, dass du den Text min­des­tens zwei­mal sorg­fäl­tig gele­sen hast und wich­ti­ge unbe­kann­te Wör­ter nach­ge­schla­gen hast.

Das zwei­te Kri­te­ri­um für dei­ne Wahl soll­ten die Com­po­si­ti­on The­men bzw. der Car­toon sein. Übli­cher­wei­se ist zumin­dest das ers­te The­ma so all­ge­mein gehal­ten, dass eigent­lich jeder dazu etwas daher­schwa­feln kann. Je mehr du über ein kon­kre­tes The­ma weißt und je bes­se­re Argu­men­te bzw. Bei­spie­le du prä­sen­tie­ren kannst, des­to bes­ser. Wenn dir dann auch noch eine ori­gi­nel­le Über­schrift (falls ver­langt), eine inter­es­san­te Ein­lei­tung und ein guter Schluss ein­fal­len, kann nichts mehr schief gehen.

Die Media­ti­on hilft dir bei dei­ner Ent­schei­dung über­haupt nicht. Es ist selbst für Leh­rer unmög­lich, mal schnell im Kopf eine eng­li­sche Zusam­men­fas­sung eines deut­schen Tex­tes zu produzieren.

Rei­hen­fol­ge der Auf­ga­ben: Obwohl die Media­ti­on als letz­tes auf dem Auf­ga­ben­blatt erscheint, soll­test du sie NICHT als letz­tes bear­bei­ten. Nach meh­re­ren Stun­den kon­zen­trier­ter Arbeit lässt bei den meis­ten Schü­lern die Kon­zen­tra­ti­on erheb­lich nach. Im Ver­gleich ist es viel ein­fa­cher, noch schnell einen Auf­satz zu einem Wischi-Waschi Laber­the­ma aufs Papier zu brin­gen. Ich emp­feh­le des­halb fol­gen­de Rei­hen­fol­ge: Ques­ti­ons on the text – Media­ti­on – Com­po­si­ti­on.

Seit 2016 hast du (absurd) viel Zeit, näm­lich 240 Minu­ten. Hier ein gro­ber Zeit­rah­men, wenn du die vol­len vier Stun­den aus­schöp­fen möchtest:

  • Ent­schei­dungs­pha­se: 30 Min.
  • Ques­ti­ons on the text: 60 Min.
  • Media­ti­on: 60 Min.
  • Com­po­si­ti­on: 60 Min.
  • Durch­le­sen / Über­ar­bei­ten: 30 Min.


I’m A Slave 4 U

LK-Abitur 2006 II, Com­po­si­ti­on, Topic 1: Modern Forms of Slavery

Auf­satz mei­ner LK-Schü­le­rin Esther Schmidt:

LK Abitur 2009 Aufgabe I – Topic 1

Das The­ma lau­te­te: „Sur­fing the Inter­net – a dan­ge­rous addic­tion or a won­derful fea­ture of modern life?“ Da müss­te eigent­lich jeder was schrei­ben können.

Abitur-Korrektur

Musst du die­ses Jahr zum ers­ten Mal ein Abitur kor­ri­gie­ren? Dann ist es viel­leicht inter­es­sant zu erfah­ren, wie ich korrigiere.

Tiefe Relevanz

Die Media­ti­on / Sprach­mitt­lung hat eine stei­le Kar­rie­re hin­ter sich. Als 2006 die Bay­ern-Aus­ga­be von New Con­text erschien, war das mei­nes Wis­sens das ers­te Ober­stu­fen-Lehr­buch in dem Sprach­mitt­lung (vgl. S. 256–257) auf­tauch­te. In fast allen Bun­des­län­dern ist sie inzwi­schen fest im Lehr­plan ver­an­kert und in den meis­ten taucht sie auch im Abitur auf. Gebets­müh­len­ar­tig wird behaup­tet, bei der Media­ti­on han­de­le es sich um eine „hoch rele­van­te Übungs- und Prü­fungs­form“. Stimmt das? 

Dream On

… ist der Titel eines phan­tas­ti­schen Auf­sat­zes mei­ner LK-Schü­le­rin Eli­sa­beth Weber zum The­ma „Modern forms of slavery“ (Baye­ri­sches LK-Abitur 2006 Auf­ga­be II, Com­po­si­ti­on Topic 1). 

Nicht mehr feierlich

Abitur­fei­er – Ver­ab­schie­dung der LK Leh­rer. Der Kurs hat sich auf der Büh­ne ver­sam­melt. Nach län­ge­rem Getu­schel ergreift eine Schü­le­rin das Mikro­fon: „Äh, das ist jetzt ein biss­chen pein­lich [ver­drucks­tes Kichern], aber ich habe mein Skript ver­ges­sen. Na ja, sag ich halt spon­tan was …“ Es folgt ein hilf­lo­ses Gestam­mel, ohne erkenn­ba­ren Zusam­men­hang, kaum ein Satz, der ordent­lich zu Ende geführt wird. Gott­sei­dank sind es nicht mei­ne Schü­ler, aber ich möch­te aus Scham am liebs­ten im Erd­bo­den versinken. 

Cartoons im Abitur

… stel­len ein beson­de­res Pro­blem dar. Ers­tens hat man oft Mühe auf die gefor­der­te Wort­zahl zu kom­men und zwei­tens weiß man oft nicht, was man eigent­lich machen soll. 

LK Abitur 2008 I – Questions

The same pro­ce­du­re as every year – Da hat man die „Hin­wei­se zur Kor­rek­tur und Bewer­tung“ vor sich und darf erst­mal her­aus­fie­seln WO all die­se Sachen im Text stehen.

Use Your Own Words

… lau­tet bei uns (in Bay­ern) die Anwei­sung, wenn man Ques­ti­ons on the Text beant­wor­ten muss. Über das fol­gen­de „as far as is appro­pria­te“ habe ich bereits an ande­rer Stel­le geschrie­ben. Woher sol­len die­se „eige­nen“ Wor­te aber kom­men, fra­gen sich natür­lich vor allem schlech­te­re Schü­ler mit Recht. Oder all­ge­mei­ner: Wie kann ich ich wört­li­che Zita­te ver­mei­den, mich gut aus­drü­cken und vie­le Sprach­punk­te bekommen? 

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