Den The Big Challenge Test finde ich ausgezeichnet. Er prüft wichtige skills / Kompetenzen vielfältig und anspruchsvoll ab und erfordert sorgfältiges Arbeiten. Wir könnten vieles für unsere eigenen „Leistungsnachweise“ übernehmen. Im Folgenden beziehe ich mich auf den 2022 Test für die 9. Klasse („Level 5“).
Eine große Rolle spielen lebensnahe kommunikative Situationen (wie A, E und G). Dabei muss man sehr sorgfältig lesen und z.B. bei 18 auch die Überschrift beachten. Wenn man das nicht tut, könnte auch B und A ist nur wegen dem his falsch. Gut finde ich, dass die Situations auch immer mit (anspruchsvollem) Wortschatz verknüpft sind. Zum Beispiel bei 3 fällt die Wahl zwischen B und D nicht leicht, denn kitten gehören ja auch irgendwie zu „houses and gardens“.
Auch bei Wortschatz Aufgaben sind auf den ersten Blick meistens alle vier Lösungen möglich. Nur selten scheidet als offensichtlich unsinnig auf Anhieb aus. Anhand von B Vocabulary könnte man auch im Ministerium endlich erkennen, dass auch ein einzelner Satz einen sinnvollen Kontext bieten kann und endlich wieder wegkommen von diesem unsäglichen „kontextualisierten“ Mixed bag Quatsch, zu dem wir in den letzten Jahren gezwungen wurden (Näheres in diesem Beitrag). Die Aufgabe 4 könnte man in einem normalen Test (bzw. Wortschatz-Teil einer Schulaufgabe) natürlich auch folgendermaßen stellen: There’s a hole in my sock and I can see my big ______ oder: … my big ~ oder noch besser weil eindeutiger: … my big t~. Aber nach Meinung von Herrn Ministerialrat Gruber ist bzw. war das ja kein „Kontext“ und deshalb ist diese Art der Vokabelabfrage schon seit längerem verboten. Hoffentlich sieht seine Nachfolgerin das anders und ändert diese unsinnigen Bestimmungen schnellstmöglich.
Besonders gut finde ich, dass auch Aussprache (bei H Sounds) abgeprüft wird. Dabei ist 33 knackig, denn es geht nicht nur um den Schwa z.B. in person, sondern zusätzlich auch noch um das stimmhafte [z] in poison. Die richtige Betonung mit Hilfe von kleinen o bzw. großen Os zu veranschaulichen finde ich richtig pfiffig.
Auch die Aufgaben zum Leseverstehen sind anspruchsvoll. Besonders gut gefallen mir Aufgaben, die geistige Flexibilität verlangen wie 11 „find the sentence that isn’t true“ oder 38 „definitely not true“. Auch 12 ist kniffelig: stamp ist die Briefmarke, dann könnte doch stamping vielleicht Briefmarken sammeln bedeuten. Diese differenzierte Art reading comprehension zu überprüfen, finde ich deutlich besser als unsere üblichen, häufig läppischen true / false Aufgaben (vor allem wenn sie nicht mal mit Zitat bzw. Zeilenangabe belegt werden müssen).
Die Grammatik Aufgaben verlangen Sachen, die Neuntklassler eigentlich beherrschen sollten. Stattdessen können die wenigsten – trotz endloser Wiederholung und Übung – die ganz normalen conditional sentences, an Sätze mit unless (13) ist gar nicht zu denken. Selbst die meisten Abiturienten müssten bei 17 raten, weil sie mit has been practising nichts anfangen können. Auch have mit einer Passiv-Konstruktion (40) und das future progressive (41) überfordern leider die meisten SchülerInnen inzwischen.
Ein echtes Highlight für mich ist, dass auch (landeskundliches) Wissen abgeprüft wird und zwar, wie z.B. bei 23 durchaus anspruchsvoll. Die richtige Antwort ist zwar B, aber der Börsen-„Crash“ © am „Black Friday“ war ja auch durchaus great und Great War (für WWI) gibt es ja auch.
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