Das Korrigieren von Klausuren bzw. in Bayern GLN („großen Leistungsnachweisen“) ist wohl die zeitaufwendigste und gleichzeitig die sinnloseste Arbeit eines Lehrers. Nach wenigen Berufsjahren verabschieden sich die meisten Lehrer von der Illusion, dass Schüler sich ihre Arbeiten sorgfältig anschauen, um aus ihren Fehlern zu lernen. Ausführliche Kommentare, positive Verbesserungen etc. werden meistens ignoriert, ein Lernfortschritt ist häufig nicht feststellbar. Gleichzeitig steigt der Korrekturaufwand durch immer mehr bzw. größere Kurse/Klassen permanent an. Höchste Zeit also sich zu überlegen, wo man Zeit sparen kann, ohne deshalb gleich zu schlampen und zu schludern.
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Nicht nur, dass die Mediation (zumindest so, wie sie in Bayern gemacht wird) im „richtigen Leben“ praktisch keinerlei Bedeutung hat, sie ist darüberhinaus auch noch sehr schwierig zu bewerten.
Rainer Brunnert hat meine „Questions on the Text“ Fehlercodes (doc) für seine (NRW) Oberstufenklausuren angepasst bzw. erweitert. Das Ganze ist ‚work in progress‘, d.h. das Handout wird immer wieder überarbeitet.
Correction Codes (odt) [Um die Datei zu öffnen, braucht man OpenOffice bzw. LibreOffice]
Vor kurzem ging es bei EnPaed um Vokabeltests. Bernd Sold hat ein interessantes Verfahren vorgestellt:
Neulich klagte eine Kollegin über ihre grottenschlechte 8te und dass die letzte Schulaufgabe (= Klausur) so schlecht ausgefallen sei, dass sie beschlossen habe, sie zu wiederholen. Ich habe sie nur entgeistert angeschaut.
Gegen „Kompetenzorientierung“ ist im Prinzip ja nichts zu sagen. Sich zu überlegen was Schüler eigentlich können sollen und das dann auch gezielt abzuprüfen, ist ja durchaus vernünftig. Nur treibt das Ganze mittlerweile teilweise merkwürdige Blüten.
Musst du dieses Jahr zum ersten Mal ein Abitur korrigieren? Dann ist es vielleicht interessant zu erfahren, wie ich korrigiere.
Wenn ich z.B. Einsetzübungen in der Unter- oder Mittelstufe korrigiere, markiere ich grundsätzlich nur FALSCHES mit Rot, bei richtigen Lösungen mache ich überhaupt nichts. Ich habe noch nie verstanden, warum so viele Kollegen auch alles Richtige „abhakeln“.
Immer mal wieder bekomme ich Mails der Art: „Ich lasse demnächst zum ersten Mail in einer Schulaufgabe XY schreiben. Worauf sollte ich achten?“ Egal, ob es sich bei XY nun um einen summary, eine film review oder einen comment handelt, empfehle ich immer einen ProbeKorrekturDurchGang zu machen.
Ich liebe es meinen KollegenInnen beim Bewerten bzw. „Bepunkten“ von Klausuren zuzusehen. Normalerweise läuft das folgendermaßen ab: