Wenn es darum geht, ab wann in der Oberstufe eine Ersatzprüfung angesetzt wird, gibt es häufig komplizierte Berechnungen und entsprechend viele Diskussionen bzw. Streitereien mit den Schülern. Am häufigsten ist wohl ein von der Schule festgelegter Prozentsatz (z.B. 15% oder schon sehr großzügig 20%) aller tatsächlich gehaltenen Stunden, die versäumt werden dürfen, ohne dass etwas passiert.
Sabine Hagenauer hat da eine viel einfachere Formel, die sie bereits zu Schuljahresbeginn bekannt gibt: Wer pro Semester mehr als ACHT Stunden fehlt (entspricht bei wöchentlich vier Stunden „zwei Wochen“), muss mit einer Ersatzprüfung rechnen. Ausgenommen sind natürlich Exkursionen und andere schulische Veranstaltungen, längere, entschuldigte Krankheiten und Schüler, die aufgrund ihres Engagements z.B. in der SMV häufiger fehlen, aber ansonsten immer vorbereitet sind, sich am Unterricht beteiligen und Leistung bringen. Nach Sabines langjähriger Erfahrung trifft diese Formel genau diejenigen „Pappenheimer“, die einfach zu oft fehlen und es sich nicht erlauben können. Ihre Ersatzprüfung geht über den Stoff des gesamten Semesters einschließlich aller Wortschatzblätter.
Frau Ladybird
Und wie läuft sie ab, diese „Ersatzprüfung“. Coram publico, im Verlaufe einer Unterrichtsstunde? Mit häuslicher Vorbereitung oder Vorbereitung „vor Ort“?
Jochen
In einer gemeinsamen Freistunde vormittags oder halt nachmittags. Einzelprüfung, also nicht „coram publico“. In kritischen Fällen sollte man sich immer einen Kollegen als Protokollanten mit dazu holen. Schüler muss sich zuhause vorbereiten, also keine Vorbereitungszeit wie beim Kolloquium.
max
Oder gleich eine _schriftliche_ Ersatzprüfung, dann hat man alles schwarz auf weiß. § 59 Abs. 2 Satz 2 GSO (http://tinyurl.com/d5drw52) lässt die Art der Prüfung, soweit ich erkennen kann, offen. Und nicht vergessen: Termin und Stoff eine Woche vorher gegen Unterschrift bekanntgeben!
max
Bei Schiller (Wallensteins Tod: „Daran erkenn ich meine Pappenheimer.“) war der Name „Pappenheimer“ übrigens noch positiv konnotiert: brave, loyale Soldaten, mit einer Absenzenquote, die gegen Null ging! 😉
http://www.gutenberg.org/cache/epub/6549/pg6549.html