Modernen Tango lernen & tanzen

Vom Verstehen, richtigen Namen, Links und KI

In sei­nem neu­es­ten Bei­trag beschäf­tigt sich Ger­hard Riedl mit der Fra­ge „wer was war­um nicht ver­steht“. Das ist natür­lich eine Steil­vor­la­ge, um mal zu schau­en was er alles nicht versteht. 

Ist es zum Bei­spiel rüh­rend naiv oder unfass­bar däm­lich, wenn im Jahr 2025 noch jemand nur Kom­men­ta­re von „Men­schen mit rich­ti­gem Namen“ (Quel­le) bekom­men möch­te, damit sein Blog „garan­tiert unan­onym“ bleibt? Riedl ver­steht offen­bar ein­fach nicht, dass man (viel­leicht noch über ein VPN) bei Kom­men­ta­ren irgend­ei­nen Namen und irgend­ei­ne Mail­adres­se ange­ben kann. Er wird z.B. nie wis­sen, ob „Tho­mas Schön“, „Klaus Wen­del“ oder „Chris­ti­an Bey­reu­ther“ die „ech­ten“ sind oder ob sich jemand einen Spaß macht und unter deren Namen kom­men­tiert. Hat es irgend­ei­nen Sinn ihm das erklä­ren zu wol­len? Nein, hat es nicht – ich habe es schon vor vie­len Jah­ren ver­sucht, es hat nichts genützt. 

Was er auch nicht mehr ver­ste­hen wird, ist die Funk­ti­on von Links. Mit gro­ßer Hart­nä­ckig­keit wird er bis zum Ende sei­ner Blog­ger­tä­tig­keit voll­stän­di­ge Adres­sen (URLs) hin­knal­len, die ger­ne auch (vor allem auf dem Han­dy) über meh­re­re Zei­len gehen dür­fen und (völ­lig über­flüs­sig) auch noch in rot for­ma­tiert sind. Viel­leicht hilft ja ein Bei­spiel um den „Lern­pro­zess“ zu fördern: 

FALSCH: Eine schö­ne Samm­lung die­ser fie­sen Sprü­che fin­det man hier: https://projekte-leicht-gemacht.de/blog/softskills/kommunikation/die-50-fiesesten-killerphrasen-die-du-bestimmt-nicht-mehr-hoeren-willst/

RICHTIG: Eine schö­ne Samm­lung die­ser fie­sen Sprü­che fin­det man hier.

Riedl könn­te sich ja am geschätz­ten Kol­le­gen Wen­del ori­en­tie­ren, der das mit den Links in letz­ter Zeit hin­kriegt. Dabei ist es noch gar nicht so lan­ge her, dass in sei­nen Arti­keln sowas stand: instagram.com+9dw.com+9reddit.com+9reddit.comfacebook.com+1dw.com+1 (Quel­le)

Dass man den­sel­ben Link nicht mehr­fach in einen Text ein­fü­gen soll­te (so wie hier), begreift er auch nicht. 

Riedl wird wohl auch nie ver­ste­hen, dass es Quatsch ist, ein Video ein­zu­bet­ten und dar­un­ter noch­mal die voll­stän­di­ge Adres­se ein­zu­fü­gen. War­um nur macht er das? Weil sich jemand nicht das ein­ge­bet­te­te Video anschau­en möch­te, son­dern das „Ori­gi­nal“ auf You­Tube? Dazu müss­te er ledig­lich bei dem ein­ge­bet­te­ten Video rechts unten auf Auf You­Tube anse­hen klicken … 

Und, last but not least, soll­te man im Jahr 2025 stolz dar­auf sein, dass ein Blog „KI-frei“ ist? Wie­viel weiß da jemand über KI, bzw. was hat er ver­stan­den? Offen­bar hat er schon mal nicht ver­stan­den, dass eine gute KI wie Per­ple­xi­ty unter­schied­li­che Quel­len zusam­men­fasst und die­se Quel­len angibt, so dass man die Zusam­men­fas­sung und die dar­in ent­hal­te­nen Fest­stel­lun­gen bzw. Behaup­tun­gen über­prü­fen kann. Auf die­se Art kann man zuver­läs­sig ver­hin­dern, dass die KI „hal­lu­zi­niert“. Klei­ner Tipp: Ein­fach mal aus­pro­bie­ren, z.B. mit der Fra­ge: „Wie kann man im Inter­net sei­ne Iden­ti­tät verschleiern?“

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„newclassic“??? – Wie wurde früher wirklich getanzt?

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Archaisches Schwurbeln mit Nau & Pereyra

  1. Wolfgang

    Riedl kri­ti­siert häu­fig Recht­schreib­feh­ler in Kom­men­ta­ren und impli­ziert damit, dass die Autoren intel­lek­tu­ell nicht aus­rei­chend aus­ge­stat­tet seien. 

    Was Riedl jedoch auch nicht ver­ste­hen will, ist die Tat­sa­che, dass vie­le Leser sei­ne Blog-Arti­kel auf dem Smart­phone kon­su­mie­ren. Dort gestal­tet sich das feh­ler­freie Kom­men­tie­ren äußerst schwie­rig. Es ist unwahr­schein­lich, dass sich Nut­zer die Mühe machen, lan­ge Erklä­run­gen zu ver­fas­sen, wenn sie mit einer Smart­phone-Tas­ta­tur kämp­fen und trotz Bemü­hun­gen um kor­rek­te Recht­schrei­bung von der Recht­schreib­prü­fung über­lis­tet werden. 

    Riedl scheint zu erwar­ten, dass Kom­men­ta­to­ren eine Vor­ab­ver­si­on in einem Text­edi­tor ver­fas­sen, die­se einer Recht­schreib­kor­rek­tur unter­zie­hen, per Copy & Pas­te in das Kom­men­tar­feld ein­fü­gen und erst dann absen­den. Dies ist auf einem Smart­phone jedoch zu umständlich.

    Riedl soll­te beden­ken, dass er von sei­nem ver­al­te­ten Win­dows-Lap­top aus die digi­ta­le Welt erklärt, wäh­rend er selbst mög­li­cher­wei­se nicht alle Her­aus­for­de­run­gen des mobi­len Inter­nets kennt.
    Das die stark nach­ge­las­se­ne Kom­men­tar­freu­de unter Blog­ar­ti­keln des­halb und wegen der kom­ple­xen Inhal­te nach­ge­las­sen hat, scheint er nicht zu begrei­fen. Was bei Face­book hin­ge­gen, wegen der Kür­ze und dem ande­ren Ton der dort herrscht, vie­le nicht so wich­tig neh­men. Aber selbst die­se Kom­men­ta­re hat Riedl ja häu­fig auch in sei­nem Blog genüß­lich aus­ge­brei­tet und wie ein Deutsch­leh­rer aus­ein­an­der gepflückt. Die­ser Mann hat das Smart­phone-Zeit­al­ter offen­sicht­lich völ­lig ver­schla­fen, oder viel­leicht benutzt sei­nes nur zum Telefonieren.

    • Rich­tig – und für pri­va­te WhatsApps.
      Leu­te, es ist mir völ­lig egal, ob ihr eure Weis­hei­ten per Smart­phone, Tablet etc. ver­brei­tet, per Grif­fel in Mar­mor ritzt oder auf eine Höh­len­wand malt!
      Fest steht nur: Wer ein Werk­zeug benützt, soll­te damit umge­hen kön­nen. Und wenn nicht, soll­te er ein ande­res ver­wen­den. Oder die­ses Hand­werk aufgeben.

      • Wolfgang

        Herr Riedl, Sie schei­nen davon aus­zu­ge­hen, dass nur der­je­ni­ge das Recht auf eine Mei­nung hat, der feh­ler­frei tippt – und wer am Smart­phone Tipp­feh­ler macht, sol­le das „Hand­werk“ lie­ber las­sen. Die­se Hal­tung ist ziem­lich über­heb­lich und vor allem anachronistisch.
        Digi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on ist kein Schön­schreib­wett­be­werb. Sie ist schnell, spon­tan und fin­det oft zwi­schen zwei Ter­mi­nen oder im Zug statt. Dass dabei Tipp­feh­ler ent­ste­hen, ist kein Bil­dungs­de­fi­zit, son­dern schlicht Rea­li­tät des mobi­len Alltags.
        Und was die von Ihnen gefor­der­te Werk­zeug­be­herr­schung angeht, kann ich Ihnen nicht wider­spre­chen: Denn wer, wie Sie, groß­mäu­li­ge Arti­kel über Tan­go schreibt, soll­te zumin­dest mit sei­nen eige­nen Werk­zeu­gen – den Bei­nen – die Min­dest­an­for­de­run­gen die­ses Tan­zes beherrschen.
        Ein biss­chen weni­ger Ober­leh­rer, ein biss­chen mehr Beweg­lich­keit – sprach­lich wie kör­per­lich – wür­de Ihrem Blog gut tun.

        • Lie­ber Kom­men­ta­tor mit dem hal­ben Namen,
          hat nur der das Recht auf eine eige­ne Mei­nung, der sich feh­ler­frei aus­drü­cken kann? Ich habe im Grund­ge­setz nach­ge­se­hen: Steht da nicht. Nicht mal das Wahl­recht ist vom IQ abhän­gig, was ich per­sön­lich scha­de finde.
          Dass man im tra­di­tio­nel­len Tan­go Ana­chro­nis­men als Vor­wurf benutzt, ist pure Satire!
          Auch von einem „Schön­schreib­wett­be­werb“ war nicht die Rede. Das wür­de ja eine hand­schrift­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on vor­aus­set­zen. Nur nichts übertreiben!
          Für mich ist das Bemü­hen um eine kor­rek­te Aus­drucks­wei­se ein Akt der Höf­lich­keit gegen­über den Lesen­den, denen man das Ver­ständ­nis erleich­tern will.
          P.S. Auf den What­a­bou­tism („und du kannst nicht tan­zen“) gehe ich lie­ber nicht ein.

          • Wolfgang

            Wie rei­zend, Herr Riedl, dass gera­de Sie sich auf Höf­lich­keit beru­fen – wäh­rend Sie Kom­men­ta­to­ren regel­mä­ßig mit fein­säu­er­li­chen Neben­sät­zen abkan­zeln. Ihre Kri­tik ist sel­ten offen, son­dern tarnt sich gern als iro­ni­sche Rand­be­mer­kung, in der der „Unge­bil­de­te“ dann gleich mit­ser­viert wird.
            Das ist nicht etwa Stil, son­dern die gepfleg­te Form des Her­ab­se­hens – die Hal­tung eines Leh­rers, der sei­nen Schü­lern noch schnell zei­gen will, wo oben und unten ist. Nur befin­den sich Ihre Leser längst nicht mehr in Ihrer Schulklasse.
            Wer den Dia­log wirk­lich schätzt, sucht das Gespräch – nicht die Gele­gen­heit, über Recht­schrei­bung und Neben­satz­bau den Rot­stift zu zücken. Ihre Vor­stel­lung von Höf­lich­keit erin­nert dabei eher an ein Kor­rek­tur­buch aus der Vor­kriegs­zeit: ordent­lich, pedan­tisch – und frei von jedem ech­ten Austausch.
            Aber immer­hin, Herr Riedl: Gram­ma­ti­ka­lisch sind Ihre Beleh­run­gen stets ein­wand­frei. Mensch­lich lei­der weniger.

            • Wer mir „groß­mäu­li­ge Arti­kel“ attes­tiert, soll­te sich nicht über mensch­li­che Umgangs­for­men verbreiten.

      • Wolfgang

        PS: Ihre For­de­rung klingt übri­gens fast so ana­chro­nis­tisch wie fol­gen­de Vorstellung:
        Die recht­schreib­lich und gram­ma­tisch ein­wand­freie For­mu­lie­rung sämt­li­cher Tex­te – gleich wel­chen Inhalts – das anschlie­ßen­de Ein­mei­ßeln die­ser Wer­ke in Stein­ta­feln, für min­des­tens zwei­tau­send Jah­re sicht­bar. Ganz wie die römi­schen Grab­in­schrif­ten in erha­be­nem Schrift-Römisch, deren ver­schach­tel­te Gram­ma­tik sich über gan­ze Reclam-Heft­sei­ten (Erin­ne­rung aus mei­ner Schul­zeit) zog – mit Abla­ti­vus Abso­lu­tus und allem, was schon das ein­fa­che Volk der Anti­ke überforderte.
        Ihre Aver­si­on gegen unkor­rek­te Tex­te lässt ver­mu­ten, dass Sie sol­che als „sti­lis­ti­sche Schmutz­fle­cken“ in Ihrer Samm­lung ansons­ten makel­los for­mu­lier­ter Blog­bei­trä­ge emp­fin­den – einem Archiv, in dem offen­bar auch kein Zwei­fel am Autor gedul­det wird. Die­se Makel­lo­sig­keit erwar­ten Sie offen­bar auch inhalt­lich, als gin­ge es um Ihren lite­ra­risch-unbe­fleck­ten Nachlass.
        Aber die­ses Unter­fan­gen betrach­te ich als ver­geb­lich und äußerst verfehlt.

  2. Max Mustertänzer

    Ergän­zen könn­te man noch Riedls exzes­si­ven Gebrauch von *fett* For­ma­tie­rung. Bei­spiel: „Die *Ursa­che* von Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Pro­ble­men kann beim *Emp­fän­ger*, aber auch beim *Sen­der* lie­gen!“ In die­sem Satz sind drei von vier Sub­stan­ti­ven optisch her­vor­ge­ho­ben – als ob er für Voll­idio­ten schrei­ben würde.

  3. Ich hat­te schon gefürch­tet, es käme nun eine inhalt­li­che Aus­ein­an­der­set­zung mit mei­nem Text. Glück­li­cher­wei­se ist das nicht der Fall.
    Auf jeden Fall vie­len Dank für ein wei­te­res Bei­spiel der „Hast du nicht verstanden“-Argumentation!
    Tja, wer weiß schon, wel­cher Autor im Netz unter wel­chem Namen auf­tritt? Viel­leicht stammt die­ser Arti­kel ja gar nicht von Jochen Lüders? Ich wür­de es ihm wünschen!

    • Thomas Beywundel

      Och, das ist zwar jetzt ein UNan­ony­mer aber auch rich­tig UNlus­ti­ger Kom­men­tar. Da hät­te ich mir etwas Wit­zi­ge­res erwartet. 

      > „Ich hat­te schon gefürch­tet, es käme nun eine inhalt­li­che Aus­ein­an­der­set­zung mit mei­nem Text. […] Ich schla­ge jeden­falls vor: Stel­len wir Argu­men­te gegeneinander“ 

      Die Leu­te ver­ste­hen ein­fach nicht, dass man zu Piaz­zoll­as Musik wun­der­bar tan­zen kann.
      Sie kapie­ren nicht, dass man „die Begrif­fe „Füh­ren“ und „Fol­gen“ im Tan­go ver­bie­ten“ sollte.
      Sie che­cken nicht, dass der Cabeceo doof ist.
      Es geht nicht in ihren Kopf, dass man Tan­go vor allem durch viel Tan­zen lernt. usw. etc.

    • Horst

      Es steht die Fra­ge im Raum, wie man „inhalt­lich“ auf Riedls Tex­te ein­ge­hen soll, wenn die­se sich „inhalt­lich“ fast aus­schließ­lich auf die Tex­te ande­rer Blog­ger bezie­hen. Viel­leicht soll­ten wir ein­fach ein neu­es Spiel ein­füh­ren: Blog­ger bloggt Blog­ger bloggt Blog­ger – ein Per­pe­tu­um-Blog-Mobilé der Inhaltslosigkeit.
      Eigent­lich regt mich Riedls Abnei­gung gegen anony­me Kom­men­ta­re gar nicht auf. Wie Jochen schon schreibt, ist es ja letzt­lich eine Form von Selbst­be­trug, auf die Echt­heit von Namen zu ver­trau­en. Das ist in etwa so klug, wie sich auf Face­book von jeman­dem über­zeu­gen zu las­sen, dass er tat­säch­lich ein „nige­ria­ni­scher Prinz“ ist.

  4. Christian Beireuter

    Sel­ten so gelacht!

  5. Klaus Wändel

    Sehr lus­tig!

  6. Thomas Schün

    Groß­ar­tig!

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