Non-Tango Tango

Zwei­fel­los gibt es Men­schen, die nach­drück­lich auf Tan­go­re­geln, den Encuen­tro-Stil, und die „gol­de­ne Ära“ hin­wei­sen, viel­leicht noch dar­auf dass im Rhein-Main-Gebiet so getanzt wird. Und dass Frau­en mög­lichst nicht auf­for­dern sol­len, geschwei­ge denn in der füh­ren­den Rol­le tan­zen. Und in ihren Ohren mag Non-Tan­go klin­gen wie eine Beschimp­fung des wah­ren, unver­fälsch­ten Originals. 

Viel­leicht soll­ten dann auch gleich die Vide­os von Nadt­ochi auf You­tube gesperrt wer­den, die doch der „rei­nen Leh­re“ widersprechen?

Allen Vor­lie­ben zum Trotz, wün­sche ich mir einen undog­ma­ti­schen Umgang mit mei­ner Art des Tan­go­tan­zens. Neben der sozia­len Kom­po­nen­te des Mit­ein­an­ders im Raum, der sicher Acht­sam­keit erfor­dert, wün­sche ich mir freud­vol­le Wege der per­sön­li­chen Ent­wick­lung im Tan­go. Ich bin Teil die­ses Gesamt­kunst­wer­kes, Gestal­ter und Ler­nen­der, Emp­fan­gen­der und Geben­der, und so tief und dia­lo­gisch ver­bun­den, wie es mir mög­lich ist. 

Manch­mal habe ich das Gefühl, dass auch hier wie in spi­ri­tu­el­len Wel­ten, immer wie­der Dog­ma­ti­ker und Mys­ti­ker ein­an­der gegen­über­ste­hen. Die einen, die im tie­fen Erle­ben Sinn­haf­tig­keit fin­den, und den Ande­ren, denen Ord­nungs­prin­zi­pi­en sehr wich­tig sind. Zum Glück, hat der Verstand/Dogmatismus kei­ne so gro­ße Bedeu­tung im Tan­go, ein exzel­len­ter Tan­gue­ro tanzt mit sei­nem Her­zen genau­so wie eine exzel­len­te Tanguera.