… könnte uns dabei helfen „to stop the madness [of] constant groupwork“ and „to teach kids how to work on their own“ (ab 16:40). Das Hohelied der ständigen Gruppenarbeit wird kaum noch hinterfragt, die extrovertierten Dampfplauderer bekommen unter dem Deckmäntelchen der „kommunikativen Kompetenz“ die guten Noten, und selbst im (bayerischen) Abitur zählt „Strategie / Interaktion“ mehr als Wissen. Höchste Zeit, dass jemand uns daran erinnert: „There’s zero correlation between being the best talker and having the best ideas” (10:45).
In a culture where being social and outgoing are prized above all else, it can be difficult, even shameful, to be an introvert. But, as Susan Cain argues in this passionate talk, introverts bring extraordinary talents and abilities to the world, and should be encouraged and celebrated.
Passend zum Thema auch der Artikel „Caring for Your Introvert“.
Ellen
Nachdem ich als eher Extrovertierte jetzt jahrelang mit einem eher introvertierten Mann zusammen bin (und meine beste Freundin auch sehr introvertiert ist), kann ich das so unterschreiben. Gerade meine Freundin war, obwohl sie unfassbar intelligent ist und den Schulstoff immer sehr schnell begriffen hat, in der Schule todunglücklich, weil sie eben nicht die ganze Zeit interagieren wollte, und auch nicht die ganze Zeit auf Fragen antworten. Damit, sich in Büchern zu verbuddeln, war sie schon immer glücklicher.
Den Vortrag finde ich klasse, und das dazugehörige Buch soll auch hervorragend sein, sagt mein Freund.
Wenn ich dann bald im Ref bin, muss ich mal sehen, ob sich das irgendwie integrieren lässt. Ich freu mich drauf.
Jochen
> Wenn ich dann bald im Ref bin, muss ich mal sehen, ob sich das irgendwie integrieren lässt.
Das fängt schon z.B. mit dem mündlichen Ausfragen an. Für viele Schüler ist es einfach fürchterlich vor allen anderen geprüft zu werden. Ich prüfe deshalb immer vorne bei mir am Pult, alle anderen simulieren die Prüfung; siehe https://www.jochenlueders.de/?p=941 runterscrollen bis „Schüler am Pult prüfen und alle anderen beschäftigen“
Peter
Wie wahr wie wahr…
Leider wird das vom KM nicht immer so gesehen… So muss man weiterhin Schülern, die eigentlich „gut“ in Englisch sind, beim mündlichen Abitur schlechte Noten geben, weil sie in ihrer Gruppe leider den Mund nicht aufbekommen…
Georg
I couldn’t agree more!
Auf Grund früherer Defizite in diesem Bereich war ich eigentlich ein Befürworter der sogenannten Mündlichkeit, aber die Exzessivität, mit der das Ganze jetzt betrieben wird, hängt mir inzwischen zum Hals heraus.
„Man erzieht die Leute zu Dauerlaberern“ lautet der Titel einer schönen Glosse von Harald Martenstein (http://www.zeit.de/2011/05/Martenstein), deren Lektüre ich jedem empfehen kann.
Auch ich habe im Augenblick stille, aber gute Schüler in der Q12, denen der momentan vorherrschende Mündlichkeitswahn überhaupt nicht gerecht wird.
Hokey
Danke für den Link und den Hinweis auf die Problematik. Obwohl ich mich selber als introvertiert beschreiben würde, muss ich doch zugeben, dass ich meine introvertierten Schüler eher übersehe als die extrovertierten…
Ms Burger
Danke fuer den Hinweis. Wundervoller Beitrag. Ein Thema, das mich ja schon länger beschaeftigt, besonders in puncto wertschätzende Bewertung: https://www.jochenlueders.de/?p=3206
max
> die extrovertierten Dampfplauderer bekommen unter dem Deckmäntelchen der
> “kommunikativen Kompetenz” die guten Noten
Das ist die (grimmige) Wahrheit. Der Schwafler ist „King“.
Danke für die vielen wertvollen Denkanstöße, Jochen!