So langsam beginnt jetzt wieder die Zeit, in der für Facharbeit (LK) bzw. Seminararbeit (W‑Seminar Q11) in Besprechungen bestimmte Dinge nicht nur beredet, sondern verbindlich festgelegt werden. Falls du das erste Mal so eine Arbeit betreuen bzw. später korrigieren musst, empfehle ich dir dringend die Ergebnisse dieser Besprechungen in einem kleinen PROTOKOLL niederzuschreiben und die Kenntnisnahme vom Schüler bestätigen zu lassen.
Falls du das nicht machst, hast du später u.U. erhebliche Probleme zu beweisen, dass eigentlich etwas ganz anderes vereinbart war und der Schüler das Thema verfehlt hat. Ohne schriftliche Beweise steht dann Aussage gegen Aussage und du ziehst mit großer Wahrscheinlichkeit bei der Schulleitung bzw. – wenn es ganz schlecht läuft – vor dem Verwaltungsgericht den Kürzeren.
Im Normalfall fertigt der Lehrer handschriftlich oder am PC ein kurzes Ergebnisprotokoll der Besprechung an und lässt den Schüler mit Datum und Unterschrift die Kenntnisnahme bestätigen.
Auch wenn Schüler die von dir angebotenen Besprechungstermine nicht wahrnehmen, solltest du dir das unbedingt schriftlich bestätigen lassen: „Hiermit bestätige ich, dass ich den von Herrn Lüders ausdrücklich angebotenen Besprechungstermin im April 2010 nicht wahrgenommen habe“. Dann kannst du später, wenn die Arbeit in die Hose gegangen ist, nachweisen, dass du deiner Betreuungspflicht nachgekommen bist.
Bei mir laufen diese kurzen Protokolle über Email. So schnell wie möglich setze ich mich nach so einer Besprechung an den PC und schicke dem Schüler mein Protokoll. Hier ein Beispiel für eine Seminararbeit in meinem W‑Seminar Filmanalyse über den Film Aviator.
1. Einleitung: Begründung der Themenwahl, H. Hughes als „fascinating
personality“, KEINE ausführliche Biographie2. Hauptteil
2.1 Ca. vier Schlüsselszenen analysieren und Auswahl begründen
2.2 Auseinandersetzung mit der Sekundärliteratur / Kritiken (auf
Qualität achten > rottentomatoes „top critics“)3. Schluss
Bitte, wie besprochen, kurz bestätigen.
JL
Um sprachliche Missverständnisse auszuschließen, schreibe ich diese Mails auf Deutsch. Mit einer kurzen ‚OK‘ Antwort bestätigen die Schüler die Kenntnisnahme. Die Mails bekommen (in Google Mail) das Label „Seminararbeit“ (bzw. beim LK „Facharbeit“), so dass ich mit einem Klick alle entsprechenden Protokolle vor mir habe.
Bernd
Mal ne Frage zu Googlemail. Das ist doch eigentlich die Verwendung von personenbezogenen Daten. Ist das eigentlich datenschutzrechlich erlaubt? In vielen Fällen würde ich gerne Google Mail und Docs verwenden, denke aber immer, dass ich dabei ganz sicher gegen irgendwelche Datenschutzbestimmungen verstoße. Schon richtig, dass wohl nie jemand auf die Idee kommt mal nachzuschauen, ob der eigene PC auch wirklich mit Passwörtern geschützt in einem abgeschlossenen Raum steht, aber man will den Datenschutz ja trotzdem auch ernst nehmen.
Jochen
> Das ist doch eigentlich die Verwendung von personenbezogenen Daten. Ist das eigentlich datenschutzrechlich erlaubt?
Meinst du die Speicherung von Mailadressen? Habe noch nie gehört / gelesen, dass das nicht zulässig sein soll. Und selbst wenn, wir verstoßen doch so häufig gegen Bestimmungen (Vorführen von Filmen, Kopieren aus Büchern etc.) … 😉