In einem früheren Artikel habe ich schon mal darüber geschrieben, dass Kollegen darüber jammern, dass ihre Schüler auf Klausuren nichts lernen und die behandelten Texte nicht kennen, gleichzeitig aber Klausuren basteln, auf die man einfach nichts lernen kann.
In meinem LK habe ich gerade eine Sonnet / Poetry / Stylistic Devices Einheit abgeschlossen. Die Kenntnis der behandelten Texte habe ich mit folgender Multiple Choice Aufgabe abgeprüft:
Background knowledge – Write down only the letter(s) of the correct answer(s). (20 BE)
- The most important stylistic device in Shakespeare’s sonnet 27 (“Weary with toil …”) is a) parallelism, b) paradox, c) simile, d) metaphor.
- In Shakespeare’s sonnet 130 (“My Mistress’ eyes …”) the speaker a) makes fun of conventional beauty ideals, b) addresses a beautiful, blonde lady, c) says that music has a “far more pleasing sound” than her voice, d) loves his mistress in spite of her imperfections.
- In Shakespeare’s sonnet 73 the central image of the second quatrain is a) autumn, b) sunrise, c) sunset, d) fire.
- The message of the final couplet in Shakespeare’s sonnet 73 is that a) life is short, b) all beauty fades c) the addressee should love the speaker, d) the speaker will love the addressee.
- Gernhardt’s “Materialien zu einer Kritik …”: a) plays with poetic conventions and traditions, b) seems to criticize sonnets but in reality is a homage, c) has an Italian structure, d) entertains with a strong contrast between language and form.
- In G. Ewart’s “Ending” love cools like a) four moored barges, b) a congealing chop, c) bird-pecks, d) hot curry
- In Roger McGough’s “40 – Love” the white space between the columns might symbolize a) the emotional distance between the two, b) death, c) the superiority of the woman, d) the superiority of the man.
- Write down ll. 9–14 of Shakespeare’s sonnet 18 (“Shall I compare thee …”).
- Write down two of your favourite aphorisms by Oscar Wilde (only aphorisms from our handout).
Schüler werden für ihren Fleiß belohnt, erfahren, dass es sich lohnt für Klausuren zu lernen und das Ganze korrgiert sich ratzfatz. Win-Win …
Die Aufgabe 9. bezieht sich auf mein Handout „Aphorisms by Oscar Wilde“ (doc). Meine Schüler mussten ihre drei Lieblingsaphorismen auswendig lernen und zwei davon zu Papier bringen.
BE (= BewertungsEinheiten) ist unser bayerisches Wort für ‚Punkte‘.
Peter
Finde ich persönlich gut.
Aber in besonders lernwilligen Klassen muss man aufpassen, dass der Anteil der Fragen, die sich durch reines „Ackern“ vor der Schulaufgabe richtig beantworten lassen, nicht zu hoch wird, sonst wird der Schnitt zu gut und es gibt Ärger mit dem Fachbetreuer.
Jörg Thelenberg - theli34
Hallo Jochen,
sehe ich genauso, und mache ich besonders bei Literatureinheiten auch. Allerdings habe ich mich bisher noch nicht „getraut“, das auch als multiple choice zu machen. Aber wieso eigentlich nicht.
Ich hatte bisher z.B. solche Fragen wie „What happens directly after this scene?“. Das aber ist wieder eher Textproduktion und prüft nicht knapp, effizient und primär die Lektüre/den Fleiß ab.
Ich werde es in meiner nächsten LK Klausur definitiv einbauen.
Frage noch: Wissen die Schüler, dass der „Lernstoff“ so abgefragt wird? – Schon, oder?
Theli (ja, auch im BdP … ;-))
Jochen
> Wissen die Schüler, dass der “Lernstoff” so abgefragt wird? – Schon, oder?
Ja, natürlich. Habe ich vorher angesagt und Beispiele gegeben, damit die Schüler wissen, was auf sie zukommt.