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Besser verbessern

Das Ver­bes­sern von Haus­auf­ga­ben bzw. sons­ti­gen Übun­gen ist oft zäh, lang­wei­lig und nutz­los. Um nicht miss­ver­stan­den zu wer­den: Es geht im Fol­gen­den aus­schließ­lich um Auf­ga­ben, die EINDEUTIGE Lösun­gen haben, also NICHT z.B. um Auf­sät­ze, Media­tio­nen, Fra­gen zum Text etc., bei denen man ver­schie­de­ne Vari­an­ten zwecks Bespre­chung und Kon­tras­tie­rung braucht. Im Nor­mal­fall läuft so ein Ver­bes­sern fol­gen­der­ma­ßen ab:

Leon links hin­ten fängt an. Lei­der nuschelt Leon wie immer, so dass er sei­ne Lösung wie­der­ho­len muss. Lei­der ist sei­ne Lösung falsch, so dass jetzt Leah dran­kommt. Leah hat zwar die rich­ti­ge Lösung, spricht aber auch wie immer zu lei­se, so dass der Leh­rer noch­mal wie­der­ho­len muss. Wäh­rend jetzt eigent­lich Yan­nik mit Nr. 2 dran ist, mel­det sich Emi­lie und fragt, was jetzt bei 1. hin­kommt. Ali­na und Anni­ka fan­gen inzwi­schen links vor­ne an zu quat­schen. Eli­as mel­det sich, fragt aber etwas völ­lig Unsin­ni­ges … Auf die­se Art kann man für das Ver­bes­sern von läp­pi­schen zehn Sät­zen pro­blem­los 20 Minu­ten brau­chen. Außer­dem soll­te man sich nach einer sol­chen „Ver­bes­se­rung“ mal ein paar Hef­te von schlech­te­ren Schü­lern anse­hen. Da erkennt man dann ganz schnell, dass das Gan­ze völ­lig umsonst war und prak­tisch nichts ver­bes­sert wurde.

Ich fin­de es deut­lich effi­zi­en­ter, wenn (zumin­dest ab und zu) der LEHRER ver­bes­sert. Der Haupt­vor­teil ist natür­lich, dass es wesent­lich schnel­ler geht. Zum zwei­ten endet das Spre­chen über Feh­ler oft in völ­li­ger Ver­wir­rung. Der Leh­rer möch­te die Haus­auf­ga­be ger­ne ein­spra­chig ver­bes­sern und muss dazu Begrif­fe ver­wen­den („For the pas­si­ve you need the past par­ti­ci­ple“), die natür­lich wie­der fast kei­ner ver­steht. Also muss er aufs Deut­sche aus­wei­chen, „Par­ti­zip Per­fekt“ ver­steht aber auch wie­der kei­ner. Also muss er … Wenn ein Schü­ler sich bei sei­ner fal­schen Ant­wort wirk­lich mal was über­legt hat oder aus­nahms­wei­se mal wirk­lich im Lexi­kon nach­ge­se­hen hat, kann er natür­lich trotz­dem fragen.

Um sicher­zu­stel­len, dass sorg­fäl­tig mit­ver­bes­sert wird, muss einer am Ende alles noch­mal (fast) feh­ler­frei vor­le­sen. Da rächt es sich dann schnell, wenn man nur schlam­pig ver­bes­sert hat.

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To Be or Not to Parody

  1. Zur Beschleu­ni­gung las­se ich manch­mal einen Schü­ler eine kom­plet­te Auf­ga­be vorlesen.
    Feh­ler­grün­de / Miss­ver­ständ­nis­se zu bespre­chen fin­de ich schon wichtig.
    Wenn halb­wegs kom­pe­ten­te Schü­ler Übun­gen von ande­ren Schü­lern abfra­gen (auch gern meh­re­re Tei­le von jeweils einem ein­zel­nen Schüler)
    flit­ze ich dabei her­um & for­sche nach häu­fi­gen Fehlern.
    Soll­te es Unei­nig­keit geben, kön­nen ich oder kom­pe­ten­te Schü­ler gefragt werden.
    Wenn ich mir unsi­cher bin (z.B. beim Gucken nicht genug mit­ge­hört hab), flitz ich zu kompetenten/korrigierenden Schü­lern oder den Vor­le­sern und über­prü­fe, hake nach.

    Gegen das elen­de Nicht­kor­ri­gie­ren stup­se ich mal an, lobe oder beloh­ne öffent­lich, die die es tun, mer­ke mir wers nicht getan hat, las­se die sich mel­den und wei­se auf wei­te­re hin, die sich nicht mel­den, ach die gan­ze Trick­kis­te abwech­selnd… Aber es nervt, also schimp­fe ich auch ein­fach manchmal!

  2. Unei­nig­keit über die Beur­tei­lung von Aufgaben:
    Ich und die unter­rich­ten­den Schü­ler nut­zen auch häu­fig schnel­le demo­kra­ti­sche Rück­mel­dun­gen: Dau­men hoch oder run­ter (‚Give the sign‘ oder ‚thumbs up or down‘).
    Das hält alle wacher, lässt bes­ser erken­nen wer wach ist, und ermög­licht schnel­le eigen­stän­di­ge Klä­rung, die natür­lich auch mal völ­lig falsch sein kann, wie immer bei demo­kra­ti­schen Entscheidungen ;-).
    Bei Gleich­stand gibts offen­sicht­lich Klä­rungs­be­darf, der sonst unterginge.

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