Wenn schlechte Schüler beim Lehrer nachfragen, wie sie denn ihre mündlichen Noten für Unterrichtsbeiträge (UBs) verbessern können, bekommen sie meistens die lapidare Antwort, dass sie „halt besser mitarbeiten“ sollten. In manchen Fällen ist dieser Rat sinnvoll, in vielen / den meisten (?) Fällen aber nutzlos, weil der Schüler im Unterricht eh nicht richtig mitkommt und viel zu viel Angst hat, sich durch blöde Beiträge lächerlich zu machen. Viel besser finde ich es deshalb, wenn Schüler einen UB (UnterrichtsBeitrag) SIMulieren.
Wenn ich einen Text als study Hausaufgabe aufgebe und die Schüler die Fragen in Form von notes bearbeiten sollen, wissen sie genau, dass wir in der nächsten Stunde diese Fragen besprechen. Ein Schüler kann sich also auf eine genau abgegrenzte und überschaubare Aufgabe zu Hause vorbereiten und seine Antworten solange üben, bis er sie flüssig präsentieren kann. Wenn ich zu Beginn der nächsten Stunde frage, wer denn mit ersten Frage anfangen möchte (und fast alle – wie üblich – jeden Augenkontakt vermeiden) macht es sich besonders gut, wenn sich jemand, der sonst gar nichts sagt, freiwillig meldet und seine Antwort(en) vorträgt.
Diese Beiträge lasse ich auch immer wieder in der Stunde üben. Dabei üben die Schüler entweder mit ihrem Nachbarn, müssen sich einen anderen Partner suchen, oder ich bilde (wie beim SimEXam) Coach – Coachee Paare. Der schwächere Schüler simuliert nun seinen Unterrichtsbeitrag, während der bessere korrigiert und inhaltlich und sprachlich verbessert. Auf diese Art kann man zwei oder drei Durchgänge machen, bevor jemand seinen Beitrag vor dem Plenum präsentiert. Auf diese Art waren ALLE vorher aktiv und die Qualität der Beiträge / Interpretationen etc. ist deutlich höher.
Markus Märkl
Das lasse ich mir mal für den DU durch den Kopf gehen – könnte mir erstmal vorstellen, die Klasse in Sprecher-Stumme zu teilen (also Leute, die sich viel und wenig melden und die sollen nebeneinander sitzen, Fragen und Antworten erarbeiten und diese vortragen. Hm, Kugellager geht auch in diese Richtung, wobei aber ich denke, dass die Wenig-Nichts-Sprecher wirklich einen Coach bräuchten, der sie ermutigt und den ersten Satz durchdenkt. Eine Feedback-Übung geht auch in die Richtung, eine Aussage an nur eine konkrete Person zu adressieren und nicht an die gesamte Gruppe.