Wenn Eltern, vor allem von Mädchen, mich fragen, welchen Sport ich ihrem Kind empfehlen würde („Sie interessiert sich für nichts richtig“), dann habe ich früher eher allgemein „Kampfsport“ gesagt. Seit einiger Zeit empfehle ich speziell die israelische Selbstverteidigungstechnik Krav Maga:
MAWSpitau
Hallo Jochen,
KravMaga ist eine gute Empfehlung, erscheint aber vielen Menschen schnell zu brutal und zu aggressiv. Ich selbst bin Kampfkünstler, praktiziere und unterrichte Wing-Tsung-Kung-Fu, auch das ist effektiv und macht in der Regel zunächst nicht einen so aggressiven Eindruck.
Wichtig ist bei solchen Gesprächen Trennscharf Sport und Kunst zu unterscheiden. Kampfsport hat immer Regeln. Wenn ich immer nach bestimmten Regeln trainiere (z. B. Augen, Kehlkopf, Genitalien, Kniegelenke sind tabu.), dann fällt es mir auch schwer, in einer Situation auf der Straße gegen diese Regeln zu verstoßen. Aber gerade gegen körperlich überlegene oder mehrere Angreifer habe ich keine andere Wahl und das wird im Sport eben als „unsportlich“ oder „unfair“ angesehen.
Kampfkunst legt Wert darauf, anwendbar zu sein und verbietet solche Regeln. Außerdem geht es nicht um Wettkampf, sondern (Über-)Lebenskampf (im drastischsten Sinne).
Meine Persönliche Meinung bei Wing-Tsung-Schulen ist, dass Sie möglichst freie Schulen sein sollten und keinem großen Dachverband angehören sollten, denn diese kosten in der Regel nur unnötig Geld, die die neuen Kampfkünstler besser anlegen können.
Liebe Grüße
Marcel