Schalten deine Schüler im Sportunterricht auch grundsätzlich auf Durchzug? Da erklärt man zum x‑ten Mal die Rückspielregel im Basketball, die Körperhaltung beim Baggern oder die korrekte Ausführung von Crunches – in der nächsten Stunde weiß kein Mensch mehr irgendwas und ist auch felsenfest davon überzeugt noch niiieee etwas in dieser Richtung gehört zu haben.
Offenbar fördern wir Sportlehrer unbewusst durch unser Verhalten diesen Mangel an Aufmerksamkeit bei den Schülern. Während ich in Englisch schnell genervt bin, wenn jemand nicht aufpasst und ich Sachen wiederholen muss, beobachte ich an mir selber, dass ich automatisch auf Wiederholen-Modus schalte, wenn ich die Turnhalle betrete. Vielleicht hat es ja damit zu tun, dass wir im Normalfall in einer Klasse nur einmal in der Woche Sport unterrichten und prophylaktisch davon ausgehen, dass sich eh niemand irgendwas eine Woche lang merken kann.
Eine Kollegin war derart genervt davon, immer wieder dasselbe erzählen zu müssen, dass sie angefangen hat am Ende der Stunde oder zu Beginn der nächsten Stunde „auszufragen“ und mündliche Noten zu verteilen. Diese kommen zu den anderen „sonstigen“ Noten wie Mitarbeit, Leistungsbereitschaft, Fairness usw. Natürlich geht es ihr gar nicht in erster Linie um die Noten, sondern darum, dass die Schüler endlich mal zuhören und sich die Information von drei bis vier kurze Hauptsätzen merken. Dank dieser extrinischen Motivation können sich die Schüler plötzlich doch tatsächlich merken, dass man beim Basketball nicht absichtlich in die eigene Hälfte zurückspielen darf.
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