Inzwischen dürfte wohl fast jeder mitbekommen haben, dass Deutschland in Europa Dickenland Nr. 1 geworden ist. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen schaut es finster aus, jedes fünfte Kind gilt als übergewichtig, 800.000 Kinder und Jugendliche sind krankhaft adipös (Quelle). Man möchte meinen, dass der schulische Sportunterricht auf diese bedrohlichen Entwicklungen reagiert und der BEWEGUNG höchste Priorität einräumt. Was ich allerdings immer wieder auf dem Sportplatz selber erlebe und von Kollegen bzw. meinen eigenen Kindern erfahre, lässt mich zweifeln.
Nach meinen Beobachtungen / Erfahrungen wird vor allem in der Grundschule und im Mädchensport viel zu häufig weit gesprungen. Warum ausgerechnet Weitsprung? Ist diese Sportart in irgendeiner Hinsicht besonders „wertvoll“? Ich habe mich erst vor kurzem mit einem Orthopäden über Schulsport unterhalten und er war fassungslos, was für ein Quatsch da immer noch gemacht wird. Aus seiner Sicht ist der größte Unsinn KUGELSTOSSEN. Eine für die meisten Schüler viel zu schwere Last soll mit einer schnellkräftigen Drehbewegung (von unten nach oben) gestoßen werden. Das liest sich wie eine Anleitung für garantierte Rückenschmerzen (vor allem im Lendenbereich), außerdem finden es viele Schüler mit Recht widerlich eine (oftmals verrostete) Kugel in dreckigen Sand zu wuchten und danach wieder an den Hals zu pressen.
An zweiter Stelle kommt für ihn das beliebte BODENTURNEN. Rolle rückwärts sollte seiner Meinung sofort verboten werden, denn gerade die dicken Kinder bleiben oft im Moment der maximalen Genickbelastung „hängen“. Handstand nur mit größter Zurückhaltung und nur wenn die Kraftvoraussetzungen erfüllt sind; übergewichtige Kinder brechen ein und zwar so schnell, dass die Hilfestellung nicht reagieren kann. Auch die Rolle vorwärts ist wegen der u.U. hohen Genickbelastung aus ärztlicher Sicht problematisch.
An dritter Stelle des tradierten Blödsinns kommt für ihn Weitsprung. Immer weniger Kinder haben heute noch die Kraft und die koordinative Geschicklichkeit den Sprung wirklich mit den Beinen (Oberschenkelmuskulatur!) abzufangen und in die Knie zu gehen. Vor allem dicke Kinder landen (nach einem verlängertem Schritt) mit fast gestreckten Beinen in der Grube, wobei die Wirbelsäule richtig schön gestaucht wird. Wenn es blöd läuft, plumpsen sie nach hinten oder (noch peinlicher) kippen vorneüber und liegen mit dem Gesicht im Sand. Was soll das Ganze?
Niemand wird ernsthaft behaupten wollen, dass irgendjemand (außer natürlich Leichtathleten) nach der Schule noch jemals freiwillig in eine Sandgrube hupft (vgl. „lifetime“ Sportarten). Macht die Sache Schülern wenigstens Spaß? Zumindest in meinem Fragebogen über Lieblingssportarten landet Weitsprung meistens auf einem der hintersten Plätze.
Das Ganze wäre ja nicht so schlimm, wenn die (Doppel-)Stunde in zwei Teile aufgeteilt wäre und die SchülerInnen sich wenigstens in der zweite Hälfte bewegen würden. Oder alternativ die Gruppe halbiert wäre und die einen Hälfte in die Sandgrube hopst, während die andere Basketball oder Fußball oder sonstwas spielt. Aber nein – oft wird gnadenlos mit der GANZEN Gruppe die GANZE Stunde lang Weitsprung geübt. Den meisten Mädchen ist das offenbar ganz recht: Sie sitzen gemütlich rum, können ausgiebig quatschen kommunizieren, alle paar Minuten laufen sie ein paar Schritte, hupfen in die Grube und das war’s dann erst mal wieder.
Mit BEWEGEN hat das Ganze leider überhaupt nichts zu tun. Kein einziges Mal kommt man in so einer „Sport“-Stunde auch nur annähernd in Puls-Bereiche, die irgendeine Wirkung haben könnten. Das Deprimierende ist, dass dieser Unsinn bereits in der Grundschule anfängt und übergangslos am Gymnasium fortgeführt wird.
Dani
Ich gehöre zu den Sportlehrerinnen, mit denen du es dir jetzt fast verdorben hättest. Dein Beitrag klingt mir schon sehr nach pauschalem Ablästern über deine Sportkolleginnen.
Deshalb muss ich dem beschriebenen Ablauf einer Mädchensportstunde auch mal den typischen Ablauf einer Jungensportstunde gegenüberstellen.Während ich nämlich mindestens eine halbe Stunde darauf verwende meine Mädels richtig aufzuwärmen – natürlich schön über low-impact zu high-impact , dann Dehn- und Kräftigungsübungen – spielen die Jungs schon mal volle Power FUßBALL. Wenn ich dann meine methodische Reihe zum Volleyball, Basketball, Handball ODER Fußball (ja wir spielen gelegentlich auch mal Fußball!) erkläre und durchführe, spielen die Jungs immer noch FUßBALL. Wenn wir dann die (hoffentlich erlernte) Technik im Spiel anwenden, spielen die Jungs natürlich schon eine Stunde FUßBALL. Zum Ausklang stretchen wir uns oder wir machen eine Bewegungsimprovisation oder eine Art Traumreise mit ruhiger Musik, während die Jungs – drei mal darfst du raten – FUßBALL spielen. Da kommen mir manchmal auch leise Zweifel an der Fachkompetenz und Motivation meiner männlichen Kollegen auf.
Ich mache auch Gerätturnen im Unterricht, ersetze aber viele Elemente mit Akrobatik und kann so wunderbar differenzieren. Ich finde nämlich, dass das Drittel der Schülerinnen, das gerne turnt, auch das Recht hat, darin unterrichtet zu werden. Dass die Rolle rückwärts nichts mehr im Schulsport zu suchen hat, habe ich schon an meiner Seminarschule anno ’92 gelernt. Aber ich gebe dir Recht, dass da bei vielen KollegInnen noch Aufklärungsbedarf besteht.
Natürlich fehlt es vielen SchülerInnen an den körperlichen Voraussetzungen, um komplexe Bewegungen zu erlernen, aber die Vorausetzungen schaffe ich nicht, indem ich eine Doppelstunde FUßBALL spielen lasse.
Dani
torschtl
Jetzt rede ich mal als Schüler:
Beim von Ihnen/Dir so verhassten Fußball bewegen sich die Leute wenigstens und verlieren 2 Gramm Fett. Bei dem beschissenen Barren / Boden / Hochsprung gedöhns fehlt 99% schonmal die Lust überhaupt den Scheiß zu machen und daher verläuft die Stunde ohne irgendeine Wirkung im Sand.
Ein optimaler Schulsport aus Schülersicht ist einfach ein Ballspiel (Fußball, B‑Ball, Volleyball, Badminton). Das macht Spaß und bringt gleichzeitig was für die körperliche Fitness. Aerobic und Turnen macht der überwiegenden Mehrheit keinen Spaß, genau so wie Leichtathletik. Stillsitzen und Sachen machen, die wir nicht wollen, müssen wir täglich, da will man zumindest im Sportunterricht ein Bißchen Spaß und Entspannung…
just my 2 cents
polo
kann mich nur troschtl anschließen ,
auch macht arbeiten in der gruppe mehr spaß dazu mehr bewegung ,
lockeres einlaufen und dehnen sollt alerdings natürlich schon kurz sein
Ardo
Meiner Meinung nach hat Herr Lüders vollkommen recht mit seiner kritik…Ich habe seit über 10 Jahren Schulsport und der von ihm geschilderte Ablauf des Schulsports trifft 100% zu…es sind nicht nur die „kräftig gebauten“, die sich beim Sportunterricht nicht richtig assimilieren lassen, sondern vielmehr die ganzen Bewegungslegastheniker, die ihre gesamte Freizeit vor dem Computer verbringen…wenn es dann heisst, wir üben heute mal etwas „ausgefallenes“, wie z.B. Geräteturnen, ist die kollektive Demotivation vorprogrammiert…wenn jetzt noch eine demotivierte lehrerin dazu kommt, die mit mangelnder, oder besser gesagt, ohne Disziplin versucht einen Haufen pupertärer Mädchen zu unterrichten, die wiederum wie oben beschrieben, nichts besseres als quatschen können…Guad Nacht
hunterbine
Also ich weiß gar nicht, was alle gegen Geräteturnen oder Weitsprung haben. Neben Volleyball und Sprint waren das immer meine Lieblingsdisziplinen … und NEIN, ich stand nicht rum und hab gequatscht, sondern mich mit Ehrgeiz und Begeisterung meinen Lieblingsdisziplinen gewidmet. Sowas soll’s geben… 😉
Und nur zur Verteidigung von Mädels-SPORT-Stunden: an einer meiner ehemaligen Schulen standen jährlich u.a. der Cooper-Test und Liegestützten (richtige,mit der Nase bis auf den Boden!) auf dem Programm!
MRsC
naja also ich muss dir wirklich recht geben…
bei uns an der schule is der mädchensport eine qual für diejenigen die in ihrer freizeit eigenständig sport betreiben…
es ist schon allein ziemlich lächerlich mit 10 Mädchen einen eigenen sportunterricht zu veranstallten.von 10 kann eigendlich gar keine Rede sein denn wenn überhaupt sind HÖCHSTENS 4 – 6 leute anwesend, von denen dann noch 2 entweder ‚verletzt‘ sind oder gaaaanz zufällig natürlich ihre sportsachen vergessen haben.So und dann stehn wir da mit 3 oder 4 leuten was will man da denn schon großartiges machen? von den 8 schulwochen die wir bis jetz hatten,hat unser sportunterricht genau 1 mal stattgefunden und das lässt doch wohl zu wünschen übrig!
Bei dem einen mal, was auch des erste mal in dem schuljahr war,wo der sportunterricht dann doch wirklich stattgefunden hat , wir waren 6 leute,und alle waren wirklich motiviert etwas bewegung zu bekommen, ging diese lust mit einem mal verloren als das erste was wir hörten war: SO JETZ HOLT SICH JEDER MAL EINE MATTE RAUS; ABER GAANZ VORSICHTIG BITTE NICH DAS IHR EUCH WEH TUT.…
entschuldigung?‚wie bitte? was soll das denn?sind wir nich im stande eine matte von einem wagen zu hiefen? oder hat sie vllt gemeint wir sollten uns keinen nagel abbrechen oder desgleichen?Meiner meinnung nach vollkommener schwachsinn, da etnsteht überhaupt keine lust irgendwas zu tun und dann trottet man hallt so mit den anderen dahin, weil die meisten eh wissen, dass man sich nicht anstrengen braucht denn wenn ein sportliches Mädel nur 1/3 von dem gibt was es eigendlich kann ist ihr die eins schon sicher..denn die Lehrerinnen sind meistens froh wenn manche leute berhaupt n Ball fangen ohne sich schreckhaft wegzuducken oder ihn fallen zu lassen.…
so weit denk ich zumindest über diesen unterricht aber nach 6 jahren gewöhnt man sich einfach dran,aufregen bringt sowieso nichts denn ändern wird sich das nie…
Jochen
> was will man da denn schon großartiges machen?
Findet denn parallel Jungensport statt? Vielleicht könnt ihr ja da mitmachen. Nach meiner Erfahrung wirkt es sehr motivierend auf die Herren, wenn plötzlich junge Damen auftauchen. Und wenn die dann auch noch was gut bzw. besser können als die Jungen (wie z.B. Volleyball) – umso besser.
Ich finde es völlig falsch, dass Sport bei uns (in Bayern) nur in der 5ten und 6ten Klasse kooedukativ unterrichtet werden darf. Jungen UND Mädchen würden m.E. profitieren, wenn sie gemeinsam Sport treiben würden. Die Mädchen würden nicht mehr so viel quatschen und rumsitzen und stattdessen mal ordentlich spielen und die Jungen wären eher für Bewegung mit Musik zu motivieren.
> denn die Lehrerinnen sind meistens froh wenn manche leute überhaupt n Ball fangen ohne sich schreckhaft wegzuducken oder ihn fallen zu lassen
Und dafür gibt’s dann sicher die Note 3, weil eine schlechtere Note so fürcherlich demotivieren würde 😉
MRsC
>Findet denn parallel Jungensport statt? Vielleicht könnt ihr ja da mitmachen
ja sicher findet der statt…jedoch sind die mädels meist nur schwer zu begeistern,zumindest die meisten, mit den jungs mitzumachen..da sie(Die etwas weniger sportlich begabt sind) sich ja da regelrecht blamieren könnten was sie ja im grunde genommen auch nicht wollen…
>Und dafür gibt’s dann sicher die Note 3, weil eine schlechtere Note so fürcherlich demotivieren würde
genau..
Linda
Also ich finde deine Kritik zum Teil berechtigt !! Ich bin selber ein Mädchen und nicht unsportlich !! Ich habe eine etwas kräftigere Freundin und ich finde es nicht gard fair anständig in deinem Text diese „dicken Mädchen“ zu erwähnen
(Natürlich können z.B. dicke Mädchen nicht mehr richtig laufen, aber dann müssen sie halt wenigstens ZÜGIG gehen und ein bisschen die Arme mitnehmen („Power-Walking“) oder wenigstens 20 Meter laufen und wieder 20 Meter gehen oder wenigstens …)
!! Meine Freundin hat große Probleme im SPortunterricht ‚weil sie gehänselt wird und auch unser Sportlehrer ist nicht gerade gut auf sie zu sprechen. Deswegen weint sie auch anständig!! Eiegntlich ist sie nicht unsportlich wenn ich mit ihr zusammen Basketball spiele ist sie genauso gut wie ich . Durch die Angst etwas falsch zumachen ist sie total verkrampft und macht dadurch die Übungen falsch !! Es hat nichts damit zu tun ob man dick ist wenn man nicht sportlich ist!!
Jochen
> ich finde es nicht gard fair anständig in deinem Text diese “dicken Mädchen” zu erwähnen
Erwähne ich sie „ständig“? Außerdem, was hat das mit „fair“ zu tun? Warum soll es „unfair“ sein die WIRKLICHKEIT zu beschreiben?
> Es hat nichts damit zu tun ob man dick ist wenn man nicht sportlich ist!!
Meinst du das wirklich ernst? Natürlich gibt es auch schlanke Menschen, die absolut kein Bewegungsgefühl bzw. ‑talent haben. Aber dass ein Zusammenhang zwischen Körperfülle und Unsportlichkeit besteht, wirst du doch wohl nicht im Ernst bestreiten wollen, oder?
Chris
Bitte Leute spielt Ultimate Frisbee.…leider ist diese sehr integrative und faire Manschaftssportart noch ziemlich unbekannt.
Informiert euch…googelt…ein Traum für Männlein und Weiblein…als alternative für sämtliche althergebrachten Hausmittel im SU.
Jochen
> Bitte Leute spielt Ultimate Frisbee
Infos z.B. unter http://www.sportunterricht.de/ultimate/
> ein Traum für Männlein und Weiblein
Na ja, bei aller Begeisterung, das ist vielleicht doch ein bisschen übertrieben 😉
Ein großer Problem ist ja schon mal, dass die Schüler, wenn sie die Scheibe normal werfen, sie sich gegenseitig ziemlich oft ins Gesicht werfen. Überkopfwürfe sind nicht ganz einfach und damit zu passen funktioniert bei Anfängern nicht sonderlich gut. Ergo ist es ziemlich lange ein ziemliches Durcheinander aber kein geordnetes Spiel.
jens hornig
Kleiner Nachtrag zum Ultimate: Das Ganze ist einfacher als alle anderen Spielsportarten zu erlernen, vor allem, wenn man ähnlich Zeit wie für Basketball oder Volleyball zur Verfügung hat. Wichtig ist auch, dass es in der offiziellen Turnierform etwa bei den WorldGames immer als Mixed-Sport betrieben wird.
Nachtrag zu den Dicken: Ich war selbst ein Schuldickerchen und habe erst angefangen abzunehmen als sich langfristig eine negative Kalorienbilanz etablierte. Schulsport kann das nicht leisten, die Dicken bleiben als dick, egal wieviel man darauf rumhackt.
Gruß,
Jens
Jochen
> Schulsport kann das nicht leisten, die Dicken bleiben als dick, egal wieviel man darauf rumhackt.
Das ist mir zu resignativ. Is ja eh wurscht, kriegt jeder (mindestens) seine Note 4, dann hat man keine Probleme. Dass wir mit unseren lächerlichen zwei Stunden nicht viel bewirken können, weiß ich natürlich auch. Aber z.B. mit hartnäckiger Elternarbeit kann man zumindest Impulse setzen, die langfristig einen Wandel bewirken können.
jens hornig
„Das ist mir zu resignativ. Is ja eh wurscht, kriegt jeder (mindestens) seine Note 4, dann hat man keine Probleme. Dass wir mit unseren lächerlichen zwei Stunden nicht viel bewirken können, weiß ich natürlich auch. Aber z.B. mit hartnäckiger Elternarbeit kann man zumindest Impulse setzen, die langfristig einen Wandel bewirken können.“
Na ja, um Elternarbeit ging es ja bislang eher nicht, das ist immer eine gute Idee.
Trotzdem ist der Kalorienverbrauch durch Schulsport einfach in den 90 Minuten viel zu gering. Mit etwas Glück packt man da 400 Kalorien, das entspricht 0,6 Litern eines beliebigen Getränks aus der Kategorie (Cola, Spezi, Saft).
Man müsste das bei Ihrem Sportunterricht einfach mal per Durchschnitt mit einer Vergleichsklasse messen. Ich gehe davon aus, dass am Jahresende sich alle im Schnitt wiederfinde.
Insgesamt ist das nicht resignativ, sondern eine realistische Einschätzung nach dem ersten Gesetz der Thermodynamik (Was oben reingefüllt wird an Nahrung und unten nicht verbrannt wird, bleibt auf den Hüften.)
Fußballer03
Ich seh im Sportunterricht noch ein ganz anderes Problem im Aufwärmen. Ich spiele seit 12 jahren Fußball im Verein und das auch auf hohem Leistungsniveau bayernweit. In meiner Schulzeit hatte ich 5 Sportlehrer und davon haben 2 nie was von dehnen gehört, einer lies usn wenigstens warmlaufen und die anderen 2 haben versucht ein wenig Dehnen mit einzubauen.
Das problem seh ich hier schon in der Ausbildung der Lehrer, die selebr nicht wißen wie lang man sich dehnen sollte. Da wird ein Muskel 5 Sekudnen gedehnt und der andere dann 30 Sekunden, weil da noch bissl was zu erklären ist?
Da sellten sich bei mir jedesmal die Nackenhaare quer wenn ich bedenkt hab, dass ahnungslose Freizeitsportler nach völlig falschem Aufwärmen zum 100 Meter Sprint, Weitwurf, etc. ansetzen…
Tom
@ Fußballer03:
Also bei der allgemeinen und speziellen Erwärmung gebe ich Dir recht, aber wie wird denn „richtig“ gedehnt? Die Wissenschaft hat da noch keine letzte Wahrheit gefunden. Erwiesen scheint nur, dass Dehnen vor dem Sport die Leistung drückt, wenn es um Explosivkräfte geht. Verletzungsprävention scheint statistisch nicht nachweisbar. Vielmehr scheint ausgiebiges Dehnen dazu zu führen, dass die Muskeln (Muskelspindeln) desensibilisiert werden, so dass z.B. beim Umknicken im Sprunggelenk das reflexive Anspannen der Muskulatur, welches das Gelenk vielleicht noch stabilisiert hätte, häufiger mal zu spät kommt.
Tom
dazu hier ein link:
http://forum.runnersworld.de/forum/foren-archiv/11959-neues-zum-thema-dehnen.html
…den Artikel habe ich sonst leider nur in gedruckter Form. Ja, ich weiß, die Apothekenrundschau ist kein Magazin für Topathleten, aber die zitierten Leute sind vom Fach.
Gruß,
Tom