In regelmäßigen Abständen kommen bei EnPaed Anfragen der Art: „Hiiilfe, habe gestern in meiner Klasse X (bzw. in meinem Kurs Y) eine Klausur (bzw. Schulaufgabe) geschrieben, aber leider war ein Schüler krank und jetzt brauche ich gaaaanz dringend eine Nachholschulaufgabe.“ Zwar habe ich in diesem Moment Mitleid mit dem gestressten Kollegen, gleichzeitig denke ich mir aber: „Lieber Kollege, wenn du Berufsanfänger bist, kann das ja mal passieren, aber mit etwas Berufserfahrung dürften solche elementaren Planungsfehler eigentlich nicht mehr vorkommen.“
Bei der Planung einer Klausur / Schulaufgabe ist es für mich der NORMALFALL, dass Schüler nicht mitschreiben und ich von Anfang an für eine Nachholschulaufgabe „vorsorgen“ muss. Viele Kollegen sind in dieser Hinsicht Optimisten, denn sie gehen davon aus, dass Nachschreiber die AUSNAHME sind. Entsprechend kommen sie in Bedrängnis, weil sie meistens alle guten Texte bereits „verbraten“ haben und jetzt hektisch irgendwas aus dem Ärmel schütteln müssen.
Übrigens erstelle ich grundsätzlich nur EINE Nachholschulaufgabe. Wenn mehrere Schüler nachschreiben müssen und am festgesetzten Termin wieder einer krank ist, dann wird halt der Termin verschoben. Das Ganze wiederholt sich ggf. so lange, bis alle Kandidaten anwesend sind.
Vor kurzem fragte mich eine Kollege ganz verzweifelt, ob ich noch eine Klausur zum Thema XY habe, er müsse inzwischen die ZWEITE Nachholklausur entwerfen und langsam gingen ihm die Texte aus. Das muss nicht sein 😉
Martin
Dann hast du Glück und einen toleranten Chef, der nicht die Hände über dem Kopf zusammenschlägt aufgrund der seelischen Grausamkeit, die der arme kleine Schüler, der völlig unschuldig seine Schulaufgabe versäumt hat, erleiden muss, wenn sein Termin erneut verschoben wird. Da haben sich bei uns schon Eltern beschwert!