… ist der Titel eines ausgezeichneten Vortrags von Ken Wilson.
What makes your students want to come to your class? This seminar, with Ken Wilson, outlines ten ways to create an atmosphere that makes them want to do just that.
Wem das fast 50-minütige Video zu lang ist, der kann sich die schriftliche Zusammenfassung (pdf) anschauen.
Folgende Passagen gefallen mir besonders gut:
Additionally, Wilson challenged the opinion that only L1 should be spoken in the ELT classroom. Not only does this strategy run the risk […] undervaluing students’ language and culture but it also overlooks the benefits to be derived from allowing learners to overcome L1 challenges through L2.
Ich kann Schwierigkeiten im Englischen durch Gebrauch der deutschen Muttersprache überwinden? Um Gottes Willen – und das von einem native speaker. Lieber Herr Wilson, so geht’s aber nicht, in Bayern gilt: „Grundsätzlich ist jedoch […] auch die Untersuchung grammatikalischer Strukturen in der Fremdsprache durchzuführen.“ (KMS 5.8.2011, S. 3) Wir können z.B. problemlos mit Schülern, die schon die deutschen Zeiten nicht können, über den Gebrauch des present perfect progressive auf Englisch sprechen. Und Wortschatz erklären wir natürlich auch nur einsprachig, selbst wenn ein Schüler explizit nach der deutschen Bedeutung fragt, sagen wir sie ihm nicht.
5. Teach unplugged (occasionally)
[…] classroom sessions should be materials light, conversation-driven and deal with emergent language.
conversation interpretiere ich hier als das gute, alte (aber inzwischen verpönte) fragend-entwickelnde, vom Lehrer gesteuerte UnterrichtsGESPRÄCH.
Und heute ja leider auch nicht mehr selbstverständlich, Unterricht sollte conversation-driven und NICHT technology-driven sein.
Aber natürlich hat conversation auch die Bedeutung Konversation, dafür gibt es hier viele Anregungen.
Die emergent language entspricht meinem lesson vocab.
Schön finde ich, dass er der Phantasie so einen hohen Stellenwert einräumt:
Imagination gives a balance to classroom activities. Wilson argued that teachers know who the best speakers are in any given group but knowing who has got the best imagination is equally valid and worthy of investigation.
Phantasie kann z.B. trainieren mit vergessenen Hausaufgaben, kreativen Themen (doc) und Literaturwettbewerben.
Sein Bild des Unterrichtsgeschehens als spider’s web, bei dem der Lehrer aber trotzdem der hub bleibt, gefällt mir:
10. Turn your classroom into a spider’s web
Wilson urged teachers to stop enjoying that sense of power they have in the classroom and relinquish control where possible. In doing so, teachers and students will profit from a shared learning experience. The classroom, Wilson contended, needs to become less like a wheel where all the spokes lead to a centre point, and more like a spider’s web. Though the tutor may ultimately remain the hub, the network has at the very least been widened.
Das betont m.E. die Bedeutung der Kommunikation der Schüler untereinander und der entsprechenden Voraussetzungen wie z.B. appropriate loudness, vgl. meine Criteria for Oral Grades (doc).
Seine positive Einschätzung von Smartphones teile ich hingegen nicht:
Many students will be equipped with Smart Phones and, rather than seek to banish these devices from the classroom, teachers should classify them as a valuable motivational learning tool.
Schon richtig, dass sie ein wertvolles Lernwerkzeug sein KÖNNTEN, aber die Wirklichkeit schaut halt ein bisschen anders aus. Nur zuverlässige Schüler haben bei mir die Licence to Look.
Ad
hi jochen,
meiner Meinung nach klang „Unplugged“ eher nach „auch mal außerhalb des vorgeschriebenen Fahrplans arbeiten“, als „keine Technologien nutzen“. Oder?
Grüße!
Max
„Teaching Unplugged is the term used for a teaching method and philosophy which has three primary aims: teaching through conversation, taking out external input such as course book and technology and letting the lesson content be driven by the students rather than being pre-planned by the teacher.“
https://goo.gl/yOj8bd