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Layout Pet Peeves

Kei­ner ver­langt, dass Leh­rer Lay­out-Exper­ten sind, aber müs­sen viele/die meis­ten (?) Schul­auf­ga­ben und Klau­su­ren wirk­lich der­art scheuß­lich aus­se­hen? Es gibt ein ganz typi­sches „Schul-Lay­out“, das man in die­ser Form in kei­nem ande­ren Print­me­di­um fin­det. Das Depri­mie­ren­de ist, dass auch Refe­ren­da­re bzw. ganz jun­ge Kol­le­gen nach kür­zes­ter Zeit die­se Lay­out-Scheuß­lich­kei­ten über­neh­men. Hier mei­ne ganz per­sön­li­chen drei pet pee­ves, denen ich stän­dig begegne:

petpeeves.png

Beson­ders gru­se­lig fin­de ich das Ein­kas­teln von Über­schrif­ten. Umran­dun­gen haben ihren Sinn, wenn sie z.B. Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen vom lau­fen­den Text abset­zen sol­len. Für Über­schrif­ten nimmt man eine grö­ße­re Schrift­grö­ße, eine ande­re Schrift­art (oft eine seri­fen­lo­se Schrift wie Ari­al), Fett­druck etc. Aber Umran­dun­gen als Mit­tel der Her­vor­he­bung bei Über­schrif­ten schau­en ein­fach scheuß­lich aus. Wenn der Rah­men wenigs­tens rela­tiv nah um den Text her­um­gin­ge, aber mit viel white space dazwi­schen … aarghhh!

Ähn­lich beliebt ist das Unter­strei­chen von Über­schrif­ten und Arbeits­an­wei­sun­gen. Bei älte­ren Kol­le­gen kann ich das ja noch ver­ste­hen, die haben eben frü­her mit Schreib­ma­schi­ne geschrie­ben und da war Unter­strei­chen die ein­zi­ge Mög­lich­keit etwas her­vor­zu­he­ben. Aber war­um über­neh­men das auch so vie­le jün­ge­re Leh­rer? Ein­zel­ne unter­stri­che­ne Wör­ter sind ja schon schlimm genug, aber gan­ze Absät­ze und dann nicht nur den Text, son­dern auch noch den Leer­raum zwi­schen (römi­scher) Zahl und Text – ein­fach schau­der­haft. Wenn man sich nur ein biss­chen mit Lay­out und Typo­gra­phie beschäf­tigt, kann man immer wie­der lesen, dass Unter­strei­chen völ­lig out ist:

Under­li­ning is pro­ba­b­ly best avo­ided. Under­li­ning looks incre­asing­ly old-fashio­ned as a means of empha­sis­ing text and can also make the words dif­fi­cult to read – par­ti­cu­lar­ly tho­se that use ver­ti­cal strokes that sit below the line. (Quel­le)

Der drit­te Punkt sind feh­len­de hän­gen­de Ein­zü­ge“. Text wird mit Leer­zei­chen „ein­ge­rückt“, was beim Aus­druck dazu führt, dass die Zei­len­an­fän­ge (bzw. der in eine neue Zei­le umge­bro­che­ne Text) betrun­ken durch die Gegend tor­keln. Hin­zu kommt, dass nach dem Punkt hin­ter der Zahl (statt auf die Tabu­la­tor­tas­te zu drü­cken) wie­der ein­fach ein paar Leer­zei­chen ein­ge­fügt wer­den, so dass man bei meh­re­ren Auf­ga­ben mit unter­schied­lich lan­gen Zah­len unschö­ne Abstän­de bekommt.

Bei mir schaut das Gan­ze fol­gen­der­ma­ßen aus:

petpeeves2.png

Sehr ver­brei­tet sind lei­der auch sog. Mehrfach-„Auszeichnungen“ wie z.B. das hier. Wie immer gilt auch hier: Weni­ger ist mehr. EINE Aus­zeich­nung reicht völ­lig aus. Dei­ne Schü­ler sol­len nur EIN Bei­spiel geben? Dann schreib doch in Zukunft:

Groß­buch­sta­ben: Give only ONE exam­p­le.
Oder kur­siv: Give only one exam­p­le.
Oder fett: Give only one exam­p­le.
Oder, wenn’s unbe­dingt sein muss, unter­stri­chen: Give only one exam­p­le. Aber dann pass bit­te dar­auf auf, dass NUR/nur/nur das eigent­li­che Wort unter­stri­chen ist und nicht noch der fol­gen­de Leerraum.

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Cartoons – Beschreibung vs. Interpretation

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  1. DL

    Unter­strei­chen ist out? Keineswegs!
    Ich und vie­le mei­ner Mit­stu­den­ten unter­strei­chen regel­mä­ßig Abschnit­te in ihren Texten!
    Unter­strei­chen ist doch nichts nega­ti­ves! Im Gegenteil!
    Wich­ti­ge Pas­sa­gen ste­chen einem erst durch das Unter­strei­chen so richig ins Auge, vie­le kom­men ohne Unter­strei­chen gar nicht mehr aus!
    Soviel von mei­ner Sei­te zu die­sem The­ma. Jeder soll den Text nach sei­nem Geschmack gestalten.
    Bei den 2 wei­te­ren Kri­tik­punk­ten stim­me ich ihnen zu.

    Mfg.

  2. Zur Her­vor­he­bugn dient auch bei mir (und in jedem Buch über Typo­gra­fie) fett oder kur­siv, nicht unter­stri­chen. Hand­schrift­lich ist unter­strei­chen okay, aber nicht mit dem Com­pu­ter. Schon­mal wegen der dann häss­lich aus­se­hen­den Unter­län­gen, dass man g und q nicht mehr aus­ein­an­der­hal­ten kann. Im Buch­druck wird auch nicht unterstrichen.

  3. > Jeder soll den Text nach sei­nem Geschmack gestal­ten. Bei den 2 wei­te­ren Kri­tik­punk­ten stim­me ich ihnen zu.

    Äh, ist das nicht ein biss­chen wider­sprüch­lich? Ent­we­der „any­thing goes“ oder ja, doch es gibt ästhe­ti­sche Kritierien.

  4. @DL

    Natür­lich ist unter­strei­chen MIT DER HAND nicht out, da oft die ein­zi­ge Mög­lich­keit, einen bereits gedruck­ten Text zu mar­kie­ren (obwohl man auch einen Mar­kier­stift benut­zen kann, da die Stri­che bei klei­nem Zei­len­ab­stand die Les­bar­keit deut­lich verschlechtern). 

    In die­sem Bei­trag geht es aber doch um Text, die man SELBST in einem Text­ver­ar­bei­tungs­pro­gramm gestal­tet und daher alle Frei­heit hat.

  5. Hal­lo zusammen,

    ja, Unter­strei­chun­gen sind mir auch ein Dorn im Auge, weil sie nicht etwas her­vor­he­ben, son­dern das Lesen sogar extrem behindern!
    Auch ganz schlimm: Über­for­ma­tie­ren – also, dass man alle 3 For­ma­tie­rungs­mög­lich­kei­ten (fett, kur­siv UND unter­stri­chen) an einem Wort/Satz/Absatz/gesamtem Text ein­setzt. Wenn der Text an sich unfor­ma­tiert ist (also nor­mal), reicht zur Her­vor­he­bung Fett­schrift oder eine ange­neh­me Far­be (dun­kel­grün, dun­kel­blau, dun­kel­grau). Aber man soll­te es wirk­lich nicht übertreiben!
    Und auch in einem ohne­hin bereits fett-geschrie­ben Text kann man ein­zel­ne Wör­ter her­vor­he­ben: Ein­fach die her­vor­zu­he­ben­den Wör­ter wie­der nor­mal machen!!!

    Vie­le Grü­ße & schö­nes Wochenende!
    David

  6. Sebastian

    Ich fin­de es schon wirk­lich geni­al, dass hier über „Klei­nig­kei­ten“ im Lay­out dis­ku­tiert wird ange­sichts der Tat­sa­che, dass man­che Lehr­kräf­te in etwa so viel über Lay­out Bescheid wis­sen wie die Ente im „Tech­no­lo­gi­cal­ly Impa­ri­red Duck“-Meme:
    http://cdn.memegenerator.net/instances/400x/9578815.jpg 😉

  7. Christian

    Das ist jetzt natür­lich ein sehr alter Bei­trag.. aber ich kann bis auf die Ein­rü­ckung kei­ne Ver­bes­se­rung bei dei­nem Vor­schlag erken­nen. Im Gegen­teil, die Über­schrift („Ques­ti­ons on the text…“) ist nicht mehr als sol­che erkenn­bar und war­um die Kopf­zei­le (das ist der Kas­ten doch, oder?) fin­de ich als gro­ße Über­schrift fehl am Platz. Nix für ungut 🙂

    • Christian

      Ups. „…und bei der Kopf­zei­le fin­de ich die gro­ße Über­schrift fehl am Platz.“

  8. Thor

    Egal wie man for­ma­tiert, mei­ne Erfah­rung seit dem Schul­jahr 2014/15 ist: Die Mehr­heit der Schü­ler­schaft neigt dazu Auf­ga­ben nicht komplett/korrekt zu lesen. Obwohl ich dann noch die Auf­ga­ben münd­lich und mut­ter­sprach­lich bis­wei­len erklä­re, es bleibt mit­un­ter wenig hän­gen. Dafür sind dann die bis­wei­len kurio­sen Stil­blü­ten mei­ne Kor­rek­tur­zeit wert 🙂

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