… sind bei uns (in Bayern) nicht angesagte, höchstens 20-minütige schriftliche Prüfungen („kleine Leistungsnachweise“) über den Stoff der letzten zwei Stunden. Da ich im Durchschnitt drei Stegreifaufgaben (auch „Extemporalien“ bzw. „Exen“ genannt) pro Halbjahr schreiben lasse, sind eine schnelle Erstellung und effiziente Korrektur von großer Bedeutung.
Schlagwort: Korrektur
Der Text von Dr. Reinhold Wandel über die Korrekturwut deutscher Studienräte ist ein „Klassiker“, den man einfach kennen sollte:
Kürzlich hat Sohnemann in einer Stegreifaufgabe [Für Nicht-Bayern: ein nicht angekündigter, max. 20-minütiger schriftlicher Test] einen Satz total vermurkst und dafür drei Fehler kassiert. Sein Nachbar hatte vorsichtshalber gar nichts geschrieben und dafür lediglich zwei Fehler bekommen. Wie so oft fehlte genau dieser eine Punkt zur nächst besseren Note. Er protestierte und die Note musste geändert werden. Aus Sicht des Lehrers blöd gelaufen, aber durchaus vermeidbar.
Im Folgenden beschreibe ich, wie ich längere Texte „analog“ (= auf Papier) korrigiere. Die digitale Korrekur von Aufsätzen beschreibe ich in diesem Beitrag.
Konventionelles Korrigieren von Hausaufgaben (vor allem Aufsätzen) ist meiner Meinung nach eine weitgehend sinnlose Tätigkeit. Vielleicht hast DU ja Schüler, die sich die korrigierte Hausaufgabe zu Hause sorgfältig anschauen und versuchen aus ihren Fehlern zu lernen – schön für dich. Die meisten meiner Schüler machen das NICHT.
Gehörst du auch zu den Leuten, die bei der Korrektur von Stegreifaufgaben (= kurzen Vokabeltests) bzw. von Wortschatz- und Grammatikaufgaben in Schulaufgaben erst den eigentlichen Fehler markieren und ZUSÄTZLICH am Rand noch mal ein entsprechendes Symbol (z.B. waagerechten Strich für halben und senkrechten für einen ganzen Fehler) hinpinseln? Wozu diese Verdoppelung? Weil es alle anderen auch so machen? Weil du es im Referendariat so gelernt hast? Man lernt im Referendariat ja eine Menge, nur leider fast nie, wie man ÖKONOMISCH arbeitet.
Vor einigen Tagen kam mal wieder eins meiner Kinder mit einer Arbeit nach Hause, bei der nur ein Punkt zur besseren Note gefehlt hat. Der fehlende Punkt (zusammen mit einigen anderen Ungereimtheiten bzw. falschen Korrekturen) war – wie meistens – schnell gefunden, die Note musste heraufgesetzt werden. Das Ganze wäre nicht weiter bloggenswert, wenn es sich um einen Einzelfall gehandelt hätte. Leider kommt aber ständig eins unserer Kinder mit „knapp der schlechteren Note“ nach Hause und ich frage mich immer wieder, warum so viele Kollegen so blöd sind.