Nachdem ich vor ein paar Jahren schon mal ein bisschen mit Notebooks im Unterricht experimentiert habe, interessiert mich jetzt, wie man Handys sinnvoll in den Unterricht integrieren kann. Angeregt dazu wurde ich u.a. durch den Artikel „Smarting from the smartphone“ (im ETAS Journal, Artikel leider nicht in der gekürzten PDF Version enthalten), in dem recht positive Erfahrungen geschildert werden.
Es geht im Folgenden NICHT um Teachertools wie z.B. NotenBox, AndroClass etc. Mich interessiert ausschließlich, wie Schüler ihre Handys sinnvoll im Englischunterricht einsetzen können. Konkret heißt das:
- Hausaufgaben auf dem Handy notieren (mote = noTE on your MObile) bzw. organisieren, z.B. mit any.DO oder myHomework.
- Lesson Vocab mit Hilfe von Karteikasten Apps wie z.B. AnkiDroid bzw. Quizlet verwalten bzw. lernen / wiederholen.
- Importmöglichkeiten z.B. meiner Vocab Sheets, um sie auf dem Handy lernen / wiederholen zu können.
- Kostenlose ein- und zweisprachige Lexikon Apps wie z.B. Dictionary.com im Vergleich zu den kommerziellen Apps des OALD bzw. LDOCE.
- Vergleich von Newsreader Apps wie z.B. NewsRob, um interessante Blogs zu abonnieren und (offline) lesen zu können.
- Was taugen eReader wie z.B. Stanza im Alltag?
- Allgemeine Recherche z.B. mit Wikipanion.
- Auch auf dem Handy sollte man flott tippen können. Welches ist die beste typing app bzw. welche guten Tippspiele gibt es?
Jürgen Wagner hat eine Liste von Android Apps für Tablet Computer und Smartphones zusammengestellt.
Bei allem wird natürlich auch immer die Frage sein, wie groß die „digistraction“ durch das Handy ist.
Update April 2013: Ich habe das Experiment vorzeitig abgebrochen. Wie befürchtet, war die Ablenkung durch Handys im Vergleich zum Ertrag viel zu groß. Nur wenige Schüler haben ihr Gerät ernsthaft eingesetzt, nur ein einziger hat Apps getestet (nur er darf es weiterhin benutzen), die meisten haben ihr Handy lediglich benutzt um die Hausaufgabe abzufotografieren.
ixsi
Warum sollen sich Schüler ihre Hausaufgaben gesondert notieren, wenn sie diese doch einfach abfotografieren können? Das machen zumindest einige meiner Schüler. Damit erübrigen sich spezielle Apps.
Jochen
Gute Idee, sollen sie gleich mal in der nächsten Stunde ausprobieren. Geht das auch noch aus der 4. Reihe? Ich will ja nicht, dass erstmal ein Drittel der S durch die Klasse latscht um die HA zu fotografieren 😉
> Damit erübrigen sich spezielle Apps.
Einige S können z.B. die Erinnerungs- bzw. Priorisierungsfunktion von guten ToDo Apps m.E. sehr gut brauchen. 😉
Daniel
Ich habe gute Erfahrungen mit der kostenlosen offline Wörterbuch App von dict.cc gemacht. Meine SuS dürfen diese im Unterricht einsetzen.
Das erspart mir das Schleppen der Wörterbücher in die unterschiedlichen Kursräume (bzw. den SuS das mitschleppen von zu Hause) und ist mir selber manchmal auch eine gute Hilfe!
Außerdem gehe ich davon aus, dass die Politik uns demnächst eh digitale Wörterbücher aufzwingen wird (versuchsweise läuft das hier in NRW schon). Das gute alte Wörterbuch wird dann wohl in der Schule aussterben…
Jochen
> Meine SuS dürfen diese im Unterricht einsetzen.
Und wie verhinderst du, dass sich deine Schäflein ständig bei Facebook, Twitter & Co herumtreiben? Oder nimmst du das einfach in Kauf?
Daniel
Es geht nur um die Oberstufe, das habe ich vergessen zu erwähnen!
Ausschließen lässt es sich nicht, ich habe aber ein gute „social media“ Spürnase entwickelt. Zwei mal hat es noch niemand gewagt 😉
Aber wie immer im Leben muss man Vor- und Nachteile abwägen. Für mich überwiegen die Vorteile deutlich!
Max Mueller
„… a series of experiments that found that writing notes longhand is much better for remembering and synthesizing information than typing on a laptop.“
Close your laptop. Handwriting could make you smarter. / Innovation Hub / July 12, 2015 · 9:45 AM EDT / By Marc Sollinger / http://goo.gl/6fLxo6