Auch auf Mebis sollen sich meine Schüler*innen „aktiv“ mit meinen Korrekturen bzw. Kommentaren zu ihren Hausaufgaben beschäftigen und sie überarbeiten. Eine Alternative zur „online Texteingabe“ ist die Arbeit mit Dateien. Ich beschreibe im Folgenden auch, was der Schüler jeweils sieht bzw. machen muss, denn als Lehrer weiß man das normalerweise nicht.
Aufgabe erstellen
Nach dem Anlegen der Aktivität Aufgabe überprüfst du, ob bei Abgabetypen (unter dem Drag-and-drop Feld) das Häkchen bei Dateiabgabe gesetzt ist (ist normalerweise voreingestellt) und (rechts davon) bei Texteingabe online KEIN Häkchen gesetzt ist. Bei Feedback-Typen kannst du das Häkchen bei Feedback als Kommentar entfernen (denn du möchtest ja in der Schülerdatei korrigieren / kommentieren) und überprüfst, dass das Häkchen bei Feedbackdateien gesetzt ist.
Zusätzlich zur eigentlichen Aufgabe solltest du (zumindest beim ersten Mal) noch Infos zum Dateinamen geben. Ich empfehle dir dringend einheitliche Dateinamen zu verlangen, sonst verlierst du bei mehreren Klassen (und ggf. mehreren HAs einer Klasse) sehr schnell den Überblick. Ich verlange Klasse_Name_Stichwort (des Themas der HA), also zum Beispiel 9a_Huber_Monument.
Damit du keine Probleme beim Öffnen von Dateien bekommst, solltest du darüberhinaus nur ganz bestimmte Dateitypen akzeptieren, bei mir nur die beiden gebräuchlichsten Formate docx und odt.
Aufgabe bearbeiten
Nachdem der Schüler in seinem Textverarbeitungsprogramm die Datei erstellt und abgespeichert hat, klickt er auf die Aufgabe und danach auf Abgabe hinzufügen.
Aufgabe korrigieren / kommentieren
Nach Klick auf die Aufgabe Klick auf Alle Abgaben anzeigen und dann auf Bewertung beim gewünschten Schüler. Danach RECHTSklick auf seine Datei, Ziel speichern unter, den gewünschten Ordner auswählen (ich nehme immer Downloads) und die Datei öffnen.
Bevor ich mit der Korrektur anfange, speichere ich die Datei erstmal unter einem neuen Namen: 9a_Huber_Monument_korrigiert. Dadurch siehst du später auf einen Blick, welche Dateien du bereits bearbeitet hast und welche noch nicht. Natürlich könntest du bearbeitete Dateien nachdem du sie „zurückgeschickt“ hast, sofort löschen, davon rate ich aber dringend ab. Es gibt immer irgendwelche Dödel, die deine Korrekturen / Kommentare löschen, obwohl man ihnen ausdrücklich gesagt / geschrieben hat, dass sie das NICHT machen sollen. Solange du deine „Original“-Datei noch hast, kannst du wenigstens da nachschauen, was du alles „angestrichen“ hast.
Eine eigentlich praktische aber manchmal nervige Angewohnheit von modernen Textverarbeitungsprogrammen ist, dass sie Nummerierungen automatisch erkennen. Wenn du jetzt zum Beispiel nach der Antwort zu 1. eine Absatzschaltung machst, um etwas zu korrigieren, steht da erstmal ‚2.‘ Mit der Backspace-/Rücktaste (rechts oben über Enter / Eingabe) kannst du die Zahl löschen und deine Korrektur eingeben:

Solange die Antworten (wie in diesem Beispiel) noch relativ kurz sind, erkennt der Schüler noch ganz gut, was eigener Text und was Korrektur / Kommentar ist. Wenn die Antworten länger sind (z.B. bei Fragen zu einem Text) verliert er allerdings schnell den Überblick und übersieht Korrekturen. Naheliegend ist, dass du deine Korrekturen / Kommentare fett, kursiv oder rot formatierst. Wenn du mehr als eine „Auszeichnung“ verwenden möchtest, also z.B. fett und rot kombiniert, empfehle ich dir eine Formatvorlage anzulegen.
Formatieren mit Formatvorlagen
Der große Vorteil von Formatvorlagen ist, dass man nur einmal alle gewünschten Formatierungen (andere Schrift, andere Schriftgröße, fett, rot etc.) definiert und danach die gewünschten Formatierungen mit einem Klick zuweisen kann. Wenn einem irgendeine Formatierung nicht mehr gefällt, ändert man sie einfach in der Formatvorlage und – schwupps – bekommen alle Passagen die neue Formatierung. Eine gute Anleitung für die Arbeit mit Formatvorlagen gibt dieses Video (in Vollbild anschauen!).
Du benötigst eine sog. Zeichenvorlage (es gibt auch Vorlagen für Absätze und Seiten). Die folgende Beschreibung gilt für LibreOffice Writer 7.0 (eine Anleitung für Formatvorlagen in Word gibt es hier): Vorlagen > Formatvorlagen verwalten oder F11 drücken. Danach Klick auf das zweite Symbol von Links Zeichenvorlagen, RECHTSklick auf Standard und Neu …, danach einen Namen vergeben (z.B. ‚Korrektur‘) und Klick auf den Reiter Schrift, wenn man eine andere Schrift bzw. fett und / oder kursiv haben möchte (Klick auf die Auswahlbox bei Vorlage), bzw. Klick auf Schrifteffekte, wenn man eine andere Farbe haben möchte. Am Ende alles mit OK speichern. Mit einem Klick kannst du deinen Korrekturen / Kommentaren jetzt die neue Formatierung zuweisen:

Wenn du möchtest, kannst du der Formatvorlage natürlich auch ein Tastenkürzel wie z.B. Alt+K(orrektur) zuweisen. Wie das geht, habe ich in diesem Beitrag beschrieben (runterscrollen bis „Formatvorlage per Tastenkürzel zuweisen“).
An diesem Punkt könntest du die Korrektur abschließen und die Datei zur Überarbeitung zurückschicken: Datei hinzufügen oder ins Drag-and-drop Feld ziehen und bei Bewertung noch eine Punktzahl eintragen, damit der Schüler auch wirklich benachrichtigt wird.
Allerdings hast du bislang „positiv“ korrigiert und der Schüler muss deine Korrekturen nur noch „abschreiben“. Das ist nicht wirklich schülerAKTIVIEREND, besser wäre es, wenn du dem Schüler zwar Hinweise auf die Art des Fehlers geben würdest, er ihn aber selber korrigieren müsste.
Fehler nur markieren
Voraussetzung für das Markieren von Fehlern ist, dass deine Schüler mit den wichtigsten Abkürzungen (sp, w, gr etc.) vertraut sind. Ich verwende dieses Handout. Ich schreibe die entsprechende Abkürzung HINTER den Fehler:

Ein Vorteil dieses Verfahrens ist, dass man sehr gut binnendifferenzieren kann. Einem schwachen Schüler gibt man mehr Hinweise bzw. gibt ihm bereits die Korrektur, während ein besserer weniger Hinweise bekommt (z.B. bei 2. nur sp und er soll selber draufkommen, dass es hier ein Name ist und deshalb groß geschrieben werden muss).
Aufgabe abschließen
Jetzt schickst du die Datei zurück, der Schüler überarbeitet sie, schickt sie rechtzeitig 😉 zurück, du überprüfst seine Überarbeitung und teilst ihm mit, dass die Hausaufgabe abgeschlossen ist:

Schreibe einen Kommentar